Kerner, Justinus, Schriftsteller und Arzt (1786-1862).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift und. eigenh. Gedichtmanuskript (7 Zeilen) auf Seite 4. Weinsberg, 14. II. 1853, Kl.-4°. 4 Seiten. Doppelblatt.

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Beschreibung

„Verehrteste! Der Todt der lieben Verwandten und Freundin, die Sie so herzlich liebte, kam uns sehr überraschend und drükt uns schwer. Sie las noch in den lezten Tagen ihres Lebens Ihren lieben Brief […] denn sie hoffte auf Genesung, aber Gott wollte es anders. Es ist eine sehr trübe Zeit für uns, da meine Frau schon drey Wochen lang nicht mehr aus dem Bette kam u. ich diesen Winter über so elend bin, daß ich auch das Zimmer nicht verlassen kann u. kaum im Stande bin nur dieß Wenige zu schreiben […] Das ihr am Christtag vin Ihnen geschenkte Häubchen hat sie im Sarg auf – – – Lassen Sie mich enden, es ist mir zu wehmüthig u. unwohl […]“ – Auf der letzten Seite das Gedicht: „Mir ist’s ein Traum daß sie soll liegen | Nun todt in ihrer Lieben Haus | Noch Leben spricht aus ihren Zügen. | Ich leg‘ der Freundin Blumenstrauß | Aufs Herz ihr, dann wird’s leise schlagen, | Ich will nicht daß sie todt sey sagen, | Laßt sagen mich: – sie schläft nur aus“. – Schönes Stück.