Könitz, Albert von, bayrischer General (1842-1925).

„Reise durch das Salzkammergut und durch Tyrol 1859.“ Deutsche Handschrift auf Papier. München, [ca. Mitte September] 1859, Kl.-4° (18 x 21,5 cm). Mit 9 hübschen ganzseitigen Federzeichnungen auf Tafeln. 3 Bl., 116 Seiten. Hlwd. d. Zt. mit Rtit. (etw. bestoßen, leichte Altersspuren).

Nicht vorrätig

Beschreibung

Der hochinteressante Reisebericht ist ein Jugendwerk des 17jährigen Schülers von Könitz in der königlichen Pagerie, jenem Erziehungsinstitut für bayrische Edelknaben, welches im „Maximilianeum“ untergebracht war. Albert Freiherr von Könitz wurde in der königlichen Pagerie erzogen, trat nach Absolvierung des humanistischen Gymnasiums 1861 in das 2. Chevaulegerregiment, ward 1862 Leutnant, 1866 Oberleutnant und war als solcher bis 1871 Brigadeadjutant. Nach dem Besuch der Kriegsakademie 1874 wurde er 1877 in den Generalstab versetzt und 1878-80 zum Großen Generalstab in Berlin kommandiert. 1894 wurde er Inspekteur der Kavallerie, 1895 Generalleutnant, 1900 Kommandeur der 1. Division und 1904 General der Kavallerie und königlicher Generaladjutant. Als Begleiter des Prinzen Ludwig nahm er 1896 an den Krönungsfeierlichkeiten des Kaisers Nikolaus in Moskau teil. – Seinem Reisebericht stellt er ein Vorwort, die genaue Quartierliste und eine Aufstellug der Reisegesellschaft voran: außer den Lehrern Direktor August von Lerchenfeld (1824-1888; später Generalleutnant) und Prof. Anton Schneider nahmen 15 Zöglinge der Pagerie (darunter Hertling, Zoller, Reigersberg, Bray, Zu Rhein, Tattenbach u. a.) sowie ein Bedienter, M. Lindhuber, teil. Die Reise dauerte 30 Tage lang vom 7. August bis zum 5. September 1859 und führte über Traunstein, Salzburg, Hallein, Bad Gastein, Mittersill, Innsbruck, Sterzing, Brixen, Bozen, Meran (wo selbstverständlich das Schloß Tirol besucht wird; vgl. S. 89 ff.!), Mals, Landeck, Imst, Lermos, Kochel, Tölz und Holzkirchen zurück nach München. – Auf S. 166 findet sich in roter Tinte eine positive Beurteilung der Reiseerzählung von der Hand des Lehrers August von Lerchenfeld. – Die hübschen Federzeichnungen zeigen im Einzelnen: I. „Hallein“ (nach S. 22; Grenzposten). – II. „Postzug über die Alpen“ (nach S. 38; Wanderung am Berg). – III. „Gemsen“ (nach S. 42; Wildbeobachtung im Gebirge). – IV. „Macht des Gesangs“ (nach S. 46; steckengebliebenes Fuhrwerk). – V. „Sepp’l der Soldat“ (nach S. 54; junger Bauer). – VI. „Gargazon“ (nach S. 86; bevölkerter Marktplatz). – VII. „Weinlese bei Meran“ (nach S. 90; Zöglinge beim Traubendiebstahl). – VIII. „Zweckmäßige Art sich dem ins Wasser fallen zu entziehen“ (nach S. 94; Bachdurchquerung). – IX. „Wie man das endlich angekommene Gepäck sogleich zu benutzen weiß“ (nach S. 110; Stellwagenfahrt nach Tölz mit Koffersitzen). – Wohlerhalten.