Liszt, Franz, Komponist (1811-1886).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „F. Liszt“. Weimar, 14. IX. 1855, 8°. 2 1/2 Seiten. Doppelblatt.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An den Herausgeber der Rheinischen Musikzeitung, Ludwig Bischoff (1794-1867) in Köln: „[…] Entschuldigen Sie freundlich die etwas verspätete Beantwortung Ihrer Anfrage ob mir noch Zeit übrig blieb[e] um Clavier Unterricht zu ertheilen. Leider ergiebt sich dies nur sehr ausnahmsweise und obschon ich in den letzten Jahren daß Glük [!] gehabt habe mehrere tüchtige und bedeutsame Clavierspieler weiter auszubilden, so muß ich Ihnen gestehen daß es mir jetz fast unmöglich geworden ist derartige Verpflichtungen zu übernehmen, eben weil meine anderweitigen Arbeiten meine Zeit zu sehr in Anspruch nehmen – Verübeln Sie mir also nicht wenn ich unter diesen Umständen Ihrem Wunsch nicht mit der Bereitwilligkeit entgegen komme die mir selbst am angenehmsten sein dürfte – Einstweilen melde ich mich als Abonnent Ihres humoristisch-illustrierten Kunstblatt, wozu wahrscheinlich auch die unverbesserlichen ‚Zukunfts-Musiker‘ öfters den Stoff liefern werden, und bitte Sie nicht zu vergessen die Nummern regelmäßig per Post zu kommen zu lassen […] Sollte vielleicht später Ihre junge Künstlerinn durch Weimar kommen so versichern Sie sie das sie von mir freundlichst aufgenommen sein wird; auf weitere Versprechungen kann ich aber zum Voraus nicht eingehen ohne die Dame und ihre musikalische Befähigung zu kennen -„. – Interessanter Brief aus Liszts Hofkapellmeisterzeit in Weimar. Einer der frühesten Belege für die Verwendung des Wortes „Zukunfts-Musiker“, das sich um 1850 verbreitete und von Ludwig-Bischoff ab 1859 bekannt gemacht wurde. Gemeint waren vor allem Chopin, Liszt, Berlioz und Wagner. – Gering (Respektblatt mehr) braunfleckig.