Liszt, Franz, Komponist (1811-1886).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „F. Liszt“ sowie Nachschrift. Weimar, 25. III. 1849, 4°. 2 1/2 Seiten. Doppelblatt. Bläuliches Papier.

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Beschreibung

In deutscher Sprache an den Komponisten Carl Reinecke (1824-1910) in Leipzig: „[…] Ihre freundlichst gütigen Zeilen haben mich sehr erfreut, und die Aussicht welche Sie mir darin geben, Sie bald wieder in Weymar zu begrüßen ist mir eine se[h]r angenehme. – Kommen Sie doch recht bald, und wenn möglich auf einige Tage; meinerseits werde ich gewiss alles versuchen, um Ihren hiesigen Aufenthalt, bestens verkürzend, zu verlängern. Das versprochene Conzert interessirt mich lebhaft; es wird uns jedenfalls einen sehr reichen Stoff zu musikalischen Plaudereien geben, und vielleicht nach manchem Plaudern setzen wir uns wieder zur Arbeit, und schreiben beide ein neues Conzert. – Wäre nicht überhaupt das beste Resultat der Critique, zu neuem Schaffen anzuregen? Wie es auch seyn mag, verzögern [Sie] nicht zu lange Ihre Einquartirung im Erbprinzen, uns seyen Sie versichert dass mir Ihr Besuch sehr erwünscht ist […] Meinen besten, schönsten Dank, für den prächtigen Rock Stoff, der mir ein ganz ansehnliches, wohlhabendes, stattliches Aussehen aneignen wird! – “ – Der Geiger Heinrich Wilhelm Ernst hatte seinen Freund Reinecke veranlaßt, 1849 mit ihm nach Weimar zu reisen, um Franz Liszt zu besuchen. Dieser Besuch veränderte Reineckes Leben grundlegend: im Herbst 1849 erhielt Reinecke auf Anregung von Franz Liszt eine Einladung von Hector Berlioz nach Paris, wo er als Pianist auftrat und Ferdinand Hiller wiedersah, der ihm 1851 eine Dozentur für Klavier am Kölner Konservatorium verschaffte. Dort lernte er auch Schumann und Brahms kennen. – Kleiner Einriss in der Falte, am oberen Rand von S. 3 kleine alt hinterlegte Fehlstelle ohne Textverlust. – Druck: Briefe, hrsg. von La Mara, Bd. I (1893), S. 73 f., Nr. 56.