Lortzing, Albert, Komponist (1801-1851).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Wien, 30. III. 1848, Gr.-4°. 1 Seite. Doppelblatt. Bläuliches Papier.

Nicht vorrätig

Beschreibung

„P. P. [praemissis praemittendis] | Die Ereignisse der neuesten Zeit mögen es entschuldigen, daß ich nicht umgehend einer so schmeichelhaften Aufforderung nachgekommen bin. | Hochachtungsvoll und ergebenst | Albert Lortzing.“ – Lortzing war 1846 zur Einstudierung seiner neuesten Oper „Der Waffenschmied“ nach Wien gekommen. Nach der erfolgreichen Aufführung am 30. Mai 1846 erhielt er einen Zweijahresvertrag als Kapellmeister am Theater an der Wien. Die Revolutionsereignisse im März 1848 ließen ihn nicht unbewegt: mit seinem vorletzten Werk, der anfangs auf einem Fabrikhof spielenden Freiheitsoper „Regina oder die Marodeure“ (benannt nach seiner Frau), greift er bewusst die soziale Problematik der Entstehungszeit auf. Das Libretto über den Kampf der Arbeiter schrieb er nach eigenen Erlebnissen sowie Berichten selbst. Die Oper durfte aber nicht aufgeführt werden und kam erst 1899 auf die Bühne. Die Wirren des Revolutionsjahres 1848 brachten ihm aber auch Existenzsorgen, denn er verlor den Kapellmeister-Posten in Wien. – Gering fleckig. Knickfalte.