Mahler, Gustav, Komponist und Dirigent (1860-1911).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Budapest, 13. XI. 1888, Gr.-4°. 1 Seite. Gedruckter Briefkopf „A Magy. Kir. Operaház Igazgatósága“ mit Wappen.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Einer der ersten Briefe, die Mahler als Direktor des königlich ungarischen Opernhauses schrieb. An den Bariton Jacques Manheit in Rotterdam wegen eines Engagements in Budapest: „[…] Ich bin in der Lage, Ihnen einen 3jährigen Contract anzubieten mit steigender Gage von 3000 – 5000 fl. Das Theater spielt von nun ab blos 8 Monate, und ist auf der Präliminare vom Minister sehr beschnitten. So daß die Gage das Höchste ist, was ich noch erübrigen kann. – für ein 3 maliges Debut biete ich Ihnen ein Gesamthonorar von 400 fl. – Sie können sich, meiner gegenwärtigen Präpositionen nach auch eine bestimmte [?] Zeit (etwa 2. Hälfte Feber) zu Ihrem Gastspiel aussuchen, damit Sie in Rotterdam einen Urlaub dazu bekommen können. – Das Engagement könnten Sie dann eventuell vom I. März antreten […]“. – Ein aufschlussreiches Zeugnis über die Bedingungen, unter denen Mahler in Budapest arbeitete. Unter seiner Direktion erlebte das königlich ungarische Opernhaus seine erste glanzvolle Periode, für Mahler gilt die Budapester Zeit als „Generalprobe für die Wiener Hofoper“ (Fischer). – Manheit, von dem „die Mahler-Literatur behauptet, daß über ihn nichts bekannt sei“ (Fischer), debütierte ein Jahr vor Mahler in Olmütz und kam dann über Düsseldorf , Graz und Rotterdam nach Budapest, engagiert durch Gustav Mahler, der dort seit Oktober 1888 wirkte. Von Manheit stammt eines der lebendigsten Zeugnisse über den jungen Mahler, das dieser auf Veranlassung von Ludwig Karpath noch in Olmütz niedergeschrieben hatte. – Mit kleineren Randläsuren. – Nicht in den Briefausgabe von Alma Mahler-Werfel und Herta Blaukopf (Hrsg.), Gustav Mahler. Briefe. Wien 1996. Zu Mahler/Manheit vgl. Jens Malte Fischer, Gustav Mahler. Der fremde Vertraute, Wien 2003, S. 146 ff. und S. 225.