Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).

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Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Kilchberg, 24. IX. 1971, Gr.-8°. 3 Seiten. Briefkopf. Mit eigenhändigen Umschlag..

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Beschreibung

An den Sammler Hans Waldmüller: „[…] Ganz ungebührlich verspätet kommt mein Dank für Ihre Sendung 7. August. Sie erreichte mich am Mittelmeer, in Forte dei Marmi, wo ich alljährlich bei meiner jüngsten Tochter, Elisabeth Borgese, im Kreise von Enkeln und Urenkeln, einige friedlich erholsame Wochen verbringen. Unglücklicher Weise fällt mein Geburtstag in diesen Aufenthalt, und der Achtundachtzigste(!) brachte eine so unerwartete Fülle festlicher Post, dass meine Korrespondenz in völlige Unordnung geriet und erst jetzt allmählich aufgearbeitet werden muss. Ich finde es besonders erfreulich, dass es Ihnen, mit vielem Scharfsinn und vieler Ausdauer, gelungen ist, jenen vielzitierten Artikel von Samuel Lublinski in seinem vollen Umfang aufzutreiben. Diese von so viel Empfänglichkeit und Verständnis zeugende Besprechung hat sicher dem jungen Autor unendlich wohl getan, und er hat sie, wie Sie mit Recht hervorheben, Lublinski zeitlebens gedankt. Dankbarkeit war, was vielen wahrscheinlich gar nicht bewusst ist, überhaupt ein ausgeprägter Zug seines Charakters. Meinerseits möchte ich Ihnen nun auf danken für die Mühe, die Sie auf diesen ‚Fund‘ gewandt haben. Die Thomas-Mann-Forschung wird ihn auch zu würdigen wissen […]“ – Thomas Mann, über dessen „Buddenbrooks“ Lublinski (1868-1910) als einer der ersten (im „Berliner Tageblatt“ vom 13. 9. 1902) eine positive, rühmende Besprechung gebracht hatte, nahm in dessen Auseinandersetzung mit Theodor Lessing leidenschaftlich für Lublinski Partei. – Vgl. Hans Waldmüller, Ein Fund für die Thomas-Mann-Forschung. Zu Samuel Lublinskis ‚Buddenbrooks‘-Rezension. In: Aus dem Antiquariat 28/1972, I, S. A20-24.