Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Flims-Waldhaus, Graubünden, Grand Hotel Surselva, 28. VI. 1947, Kl.-4°. 2 Seiten. Doppelblatt. Hotelbriefpapier.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An den Redakteur und Mäzen Walter Boesch (1905-1988): „[…] Haben Sie Dank für Ihre wohltuende Sendung! Begreiflicher Weise ist mein Gefühl danach, dass Ihr Blatt auch in geistigen Kreisen mehr gelesen sein sollte. Die Schweiz und meine neue Heimat drüben haben viel Gemeinsames, unter anderem, dass sie es beide gut mit mir meinen. Was die Deutschen betrifft, so darf man sich nicht wundern, dass sie sämtlich 3/4 verrückt sind. Nach Monaten voller Tumult, Festen und Leistungen geniessen wir hier die Waldesstille. Aber es gibt einen Augias-Stall von liegengebliebener Arbeit zu säubern, und ich bin vergraben in die Winterthurer Korrekturen. Auch will ich noch nach St. Gallen fahren, um für die Münchner Darbenden zu lesen […]“ – Thomas Mann erholte sich vom 20. Juni bis zum 20. Juli 1947 in Flims. Am 2. Juli beendete er die Korrektur des „Doktor Faustus“, zu der die Buchdruckerei Winterthur AG laufend Druckbogen geliefert hatte. Am 11. Juli las er in St. Gallen zugunsten der Münchner Waisenkinder aus „Doktor Faustus“. – Lateinische Schrift. – Sehr gut erhalten. Nicht in Reg. Ungedruckt und unbekannt.