May, Karl, Schriftsteller (1842-1912).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Dresden-Radebeul, 2. XII. 1910, 4°. 2 Seiten. Briefkopf „Villa Shatterhand“.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An Maximilian Harden: „[…] Soeben erscheint der erste Band von ‚Mein Leben und Streben‘. Meines Versprechens eingedenk, gestatte ich mir, ein Exemplar an Sie zu adressiren. Sein Inhalt durfte und konnte der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden; aber ich wollte das Buch erst am Schlusse meines Lebens schreiben, wenn das Werk, an dem ich arbeite, vollendet ist. Da hätte es anders geklungen, als es heute klingt. Und da hätte man mich gekannt, während ich heut nur Wenige kennen. Es ist eine erschütternde Tragik, daß ich mich von einem [Rudolf] Lebius zwingen lassen musste, schon jetzt, wo ich so wund und ohne Panzer bin, an diese Veröffentlichung zu gehen. Doch, sei es, in Gottes Namen! Sie wird wenigstens das eine Gute haben, daß sie Klarheit bringt […]“ – Maximilian Harden vermittelte May den Kontakt zu Erich Sello. Harden stand auf der Seite Karl Mays, hat sich aber öffentlich nicht über ihn geäußert. – Vgl.: Gerhard Klußmeier, „Ein Wind niedriger Gesinnung weht durch Deutschland“. Karl May und Maximilian Harden. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1977, S. 103-13.