Mondt, Richard, Komponist und Dichter (1873-1959).

Diademe des Grabes des Mittlers. Berlin, gedruckt bei Otto von Holten, ohne Jahr (1913 oder 1921), Gr.-8°. 560 S. Etwas spätere hellgraue Hlwd. mit goldgepr. Rückenschild.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Sehr seltenes Buch, das nie im Handel erschienen ist und von dem nur wenige Exemplare überlebt haben. Hier mit einem eigenh. Widmungsblatt des Verfassers mit einer kleinen musikalischen Komposition auf die Worte „In meinem Herzen trag ich dich | Richard“. Die undatierte Widmung auf einem Queroktavblatt deutet vielleicht auf Mondts Lebensgefährtin, die Dichterin Maria Thilo (Pseud. Here Erdis; 1872-1929) hin. – Mondt gehörte zum engeren Freundeskreis um Stefan George, Gundolf und Wolfskehl; später lebte er in der Schweiz. – Über die Gründe für die Seltenheit des Buches ist immer wieder spekuliert worden. Eine These ist, dass nur wenige Andruckexemplare zur Bogenkorrektur bzw. zum Imprimatur die Presse verlassen haben und der Auflagendruck gar nicht zustande kam. Dafür spricht die überflüssige Seitenzahl 560 auf der letzten Seite nach dem Impressum „Gedruckt bei Otto v. Holten, Berlin C 19.“ (Vgl. dazu: Stefan George. Dokumente seiner Wirkung. Amsterdam 1974, S. 193 f.). Rizzardo Pezzotta vertritt eine andere Version: „1913 ging in Berlin Mondts erstes und einziges Buch in Druck. Als Folge unglücklicher Umstände ging die ganze noch ungebundene Auflage nach Kriegsausbruch verloren.“ (R. Pezzotta, Richard Mondt. In: Schweizerische Musikzeitung, Jg. 122, 1982, S. 368-371). Zu einem ähnlichen Schluß kommt der Wikipedia-Eintrag: „Ein Vetter aus England empfahl Mondt, seine Gedichte in einem Buch zu vereinen und stellte ihm die Finanzierung einer Veröffentlichung in Aussicht. Um 1915 erschien bei Otto von Holten, Berlin, ein umfangreicher Band unter dem Titel ‚Diademe des Grabes des Mittlers‘. Gemäß Absprache hätte es sich um eine einfache Ausgabe handeln sollen, doch der künstlerische Gestalter Melchior Lechter schuf einen bibliophilen Luxusband, der das Budget erheblich überschritt, worauf sich der Geldgeber zurückzog. Es fehlte das Geld und Holten soll die Auflage vernichtet haben. Mondt selbst besaß lediglich ein einfach gebundenes Exemplar.“ – In Bibliotheken sind lediglich 3 Exemplare nachweisbar; sie sind mit dem Erscheinungsjahr 1921 katalogisiert und befinden sich in der Deutschen Nationalbibliothek (Leipzig) sowie in der Museumsgesellschaft und der ZB Zürich. – Gut erhalten. – Beilage.