Musil, Robert, Schriftsteller (1880-1942).

„Entlassungsschein.“ Lithogr. deutsche Urkunde auf Papier, handschriftlich ausgefüllt. Wien, 31.XII. 1913, Gr.-Fol. Mit Kopfvignette. 1 1/4 Seite. Doppelblatt mit blindgepr. Siegel.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Interessantes Lebens-Dokument des K. k. Ministeriums für Landesverteidigung Departement I: „Im Namen Seiner Majestät des Kaisers von Oesterreich […] wird hiermit beurkundet, daß des Herr K. K. Leutnant Dr. phil. Robert Musil vom Reservestande des K. K. Lsch. R. Trient No. I aus Klagenfurt in Kärnten gebürtig 35 Jahre alt, verheirateten Standes in dem k. u. k. Heere 10 Jahre, 3 Monate, worunter 9 Jahre […] in der Reserve, in der k.k. Landwehr 2 Jahre […] gedient hat und nach vollstreckter Dienstpflicht mit 31. Dezember 1913 aus der k. k. Landwehr entlassen wurde […] Was dem Herrn Dr. phil. Robert Museil zum Erweise seiner oberwähnten sehr guten Dienstleistung und seiner Entlassung bestätigt wird.“ Mit faksimilierter Unterschrift von Friedrich von Georgi, General der Infanterie. – Rückseitig der masch. Nachtrag, dat. Trient, 23. I. 1914: „Wurde […] mit 31. Dezember 1913 ausser Stand und Gebühr gebracht, hat die volle Rechnungsrichtigkeit gepflogen und sein Domizil in Wien gewählt […]“ Mit eigenh. U. von Oberst Karl Englert. – Robert Musil verarbeitete seine militärische Erziehung in seinem Debütroman „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“. Am Ersten Weltkrieg nahm er, der Entlassung zum Trotz, als Reserveoffizier teil und beendete ihn im Rang eines Landsturmhauptmanns mit mehreren Auszeichnungen. Er war an der Dolomitenfront, dann an der Isonzofront stationiert. Im April 1916 wurde Musil nach schwerer Erkrankung vom Feldeinsatz freigestellt (vgl. „Der Gesang des Todes“ – Robert Musil und der Erste Weltkrieg. München 2014). – Faltspuren, minimal fleckig.