Planck, Max, Physiker und Nobelpreisträger (1858-1947).

Briefdurchschlag mit masch. Nachschrift und Eigenhändige Unterschrift Berlin, 18. I. 1935, Fol. 2 Seiten. Gelocht.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An den Physiker Karl Mey (1879-1945) als Vorsitzenden der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, „zur gefälligen Kenntnisnahme.“ – Abschrift des bekannten Briefes, den Planck an den Reichsminister für Wissenschaft B. Rust richtete, um die Wogen um die Fritz Haber-Feier zu glätten. Rust hatte in der Feier „eine Herausforderung des nationalsozialistischen Staates“ gesehen: „[…] Einer solchen Auffassung, die ich nur auf ein schweres Mißverständnis zurückführen kann, drängt es mich den schärfsten Widerspruch entgegenzusetzen. Sie läßt sich in keiner Weise aus dem Sinn und Wortlaut des von Haber dem Ministerium eingereichten, hier in Abschrift beigefügten Entlassungsgesuches ableiten […] Die Veranstaltung einer Gedächtnisfeier für Fritz Haber seitens der drei genannten Gesellschaften ergibt sich einfach als ein durch alte Sitte vorgeschriebener Brauch selbstverständlicher Pietät gegen ein verstorbenes Mitglied, welches sich, ohne jemals politisch irgendwie hervorgetreten zu sein, unvergängliche Verdienste um die deutsche Wissenschaft, Wirtschaft und Kriegstechnik erworben hat […] Die Kaiser Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften hat von ihrer positiven Einstellung zum heutigen Staat und ihrem Treuebekenntnis zum Führer und seiner Regierung häufig genug durch Wort und Tat Zeugnis abgelegt, um für sich das Vertrauen beanspruchen zu dürfen, daß bei ihrer in Aussicht genommenen Veranstaltung auf das Peinlichste jede Wendung vermieden wird, welche zu irgend welchen Mißdeutungen Anlaß geben könnte […]“ – Druck in: D. Hoffmann und M. Walker (Hrsg.), Physiker zwischen Autonomie und Anpassung, 2007, S. 558 f. – Beiliegend eine interessante Sammlung von Abschriften, Durchschlägen und Zeitungsartikeln in derselben Angelegenheit.