Rilke, Rainer Maria, Schriftsteller (1875-1926).

Die Vierundzwanzig Sonette der Louïze Labé | Lyoneserin. 1555 | Übertragen von Rainer Maria Rilke. Leipzig, Insel Verlag, ohne Jahr (1917), 8°. 2 Bl., 49 S., 1 Bl. OPp. mit Titelschild (Rücken lädiert, unter Hälfte des Rückens fehlt, mit Klebefim ausgebessert).

Nicht vorrätig

Beschreibung

Insel-Bücherei, Nr. 222. – Erste Ausgabe. – Wilpert-G. 35. Mises 168. – Vortitel mit eigenh. Widmung und U. des Verfassers „Graf Harry Kessler, | freundschaftlich zugetan | RainerMariaRilke. | (beim Wiedersehen, Berlin, Nov. 1917).“ – Im November 1917 kam es zu drei Treffen Rilkes mit Kessler, die letzterer in seinem Tagebuch geschildert hat. 2. November: „Rilke, der mir geschrieben hatte, frühstückte bei mir im Adlon […] Er sagte, er haben schon seit Monaten gewünscht, mich zu sprechen, weil ich am ehesten aus ähnlichen Lebensumständen ihm die Frage beantworten könne, die er sich selber seit Anfang des Krieges immer wieder stelle: ‚Wohin gehöre ich?‘ […]“ – 6. November: „[…] Er sprach dann von seinen eigenen Elegien […] Sie seien sein Bekenntnis […]“ – 12. November: „Rilke las mir seine Elegien vor […] Wir sprachen wieder über den Krieg […]“ – Rilke selbst berichtet von den Treffen mit Kessler in einem Brief an seine Frau Clara vom 4. November: „[…] Er ist ungefähr der Einzige meiner Bekannten, der unser früheres Leben […] gekannt und erlebt hat und nun tätig im Gegenwärtigen steht […]“ (vgl. Ritzer, Rilke-Chronik 574-77). – Die Labé-Sonette waren eben erst erschienen; Kessler erhielt eines der ersten Exemplare.