Röntgen, Wilhelm Conrad, Physiker, der erste Nobelpreisträger für Physik (1845-1923).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift München, 20. VI. 1913, Gr.-8°. 2 Seiten.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Schöner Brief an den Heidelberger Otologen Werner Kümmel (1866-1930), der Röntgen zuvor erfolgreich an den Ohren operiert hatte: „Gestatten Sie mir, dass ich Ihnen kurz über mein Befinden berichte. Vor einigen Tagen wurde die Wunde von College Heim als geschlossen erklärt, und damit trat ich aus seiner Behandlung aus. Als noch nicht normale Erscheinung ist mir, und zwar in beiden Ohren, ein Knacken geblieben, das beim weiten Aufsperren des Mundes entsteht, im linken Ohr stärker als im rechten. Damit verbunden ist eine Empfindung, insbesondere im linken Ohr, als ob dort eine Anschwellung vorhanden sei, die beim Sprechen eine unangenehme Resonanz und das Gefühl eines benommenen Kopfes hervorbringt. Diese Beschwerden sind während der Nacht beim Liegen im Bett verschwunden und treten erst im Laufe des Tages ein, um sich gegen Abend zu verlieren. Von diesen – hoffentlich wenig bedeutenden – Störungen abgesehen, fühle ich mich geheilt, und ich möchte auch diese Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, ohne Ihnen meinen wärmsten Dank für Ihre rettende That ausgesprochen zu haben. In der Annahme, dass auch ihnen die Erinnerung an diese für mich so wichtige Episode angenehm sein dürfte, habe ich mir erlaubt ihnen den beigehenden Gegenstand zu schicken, bei dessen Anblick Sie später vielleicht eines Mannes gedenken werden, der Ihnen immer von Herzen dankbar bleiben wird für die ihm geleistete Hülfe und für alle ihm erwiesene Freundlichkeit […]“ – Der „Gegenstand“ soll (der Familienüberlieferung zufolge) ein silberner Rauchverzehrer gewesen sein.