Schelling, Friedrich Wilhelm, Philosoph (1775-1854).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Ohne Ort und Jahr [München, Mitte 1820], 4° (25,5 x 20,5 cm). 1 1/2 Seiten. Doppelblatt mit Adresse und Siegelausschnitt.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An den Oberregierungsrat Karl Eberhard von Wächter (1758-1829) in Stuttgart: „[…] Da jetzt eben seit einiger Zeit die baierischen Staatspapiere bedeutend gefallen sind und sich binnen dieses Monats wohl so ziemlich in diesem niedrigen Stand erhalten werden, so wünschte ich, diesen Augenblick zu benutzen, um die bekannten, von Herrn Prälat Cleß herkommenden, 1000 fl. [Gulden] auf eine vorteilhaftere und zugleich bequemere Art hier anzulegen, und bitte daher Sie, hochverehrter Freund und Gönner, gehorsamst, dass Sie die Güte haben wollen, die Einleitung zu treffen, daß besagte 1000 fl. womöglich noch im Laufe dieses Monats per Wechsel an mich übermacht werden. Erinnere ich mich recht, so wünschte mein Bruder [August Ludwig] in Ludwigsburg im Falle der Veräußerung diese Briefe an sich zu bringen; ich bitte daher, ihm dieselben anbieten zu lassen, im Fall ich mich aber irrte, oder dieser jetzt keine Lust dazu bezeugte, sie auf irgend eine andre beliebige Art zu verwerthen und den Betrag mir, etwa durch gütige Vermittlung von Herrn Louis Gaß hieher u schicken zu lassen. Bey Ihrer so vielfach erprobten Güte gegen mich will ich die neue Bemühung, die ich Ihnen durch diese Bitte verursache nicht weiter entschuldigen. Meines innigsten Dankes sind sie auch ohne Versicherung gewiß. Möchte ich im Stand seyn, diesen jemals durch die That auszudrücken! Meine Frau und ich sind gerührt über die viele Güte, die unserem Clärchen in Stuttgart von allen Seiten wird, und insbesondere auch von Ihnen und Ihrer verehrte Frau Gemahlin erzeigt wird. Wir bitten, für diese wie für Sie selbst meine und meiner Frau ges. Empfehlungen gütig anzunehmen […]“ – Schelling hatte den erwähnten Betrag von seinen Onkel Heinrich David Cleß (1741-1820) geerbt. Die Tochter Clara Schelling (1818-1857) verbrachte ab 1820 einen Großteil ihrer Kindheit bei der Stuttgarter Verwandschaft. – Die Datierung erfolgte nach Auskunft der Schelling-Edition, München. – Gering fleckig.