Senckenberg, Johann Christian, Arzt und Stifter (1707-1772).

Eigenh. Besitzeintrag mit Namenszug sowie eigenh. Marginalien und Ergänzungen auf Durchschußblättern. Frankfurt am Main, ohne Jahr [ca. 1750], Zus. ca. 5 Seiten.

Nicht vorrätig

Beschreibung

In: Maittaire, Michel, Annales Typographici ab artis inventae origine ad annum MD. [Bd. I]. Den Haag, Isaac Vaillant, 1719. 4°. Mit gestoch. Frontisip. und gestoch. Titelvign. 6 nn. Bl., 388, 32 S. Geglättetes Kalbldr. d. Zt. mit reicher Rvg. und dreiseit. Rotschnitt (bestoßen und fleckig sowie etw. beschabt). – Erste Ausgabe dieses bedeutenden frühen Inkunabelverzeichnisses, das 5 Teilbände und 2 Supplemente umfaßt. – Brunet III, 1328. Graesse IV, 347. – Spuren von entfernten Exlibris auf den Deckelinnenseiten. – Senckenberg hat auf 3 Durchschußblättern (nach S. 100, 318 und 328) mit zus. ca. 5 Seiten (in verschied. Oktavformaten) sowie am Rand von S. 60, 64 und 319 eigenhändig bibliographische Ergänzungen vorgenommen, die sich bei S. 318 f. ausführlich mit der Hartmann Schedelschen Chronik befassen. Auf dem Titelblatt der Besitzeintrag: „Ad Bibliothecam | J. C. Senckenberg, | Med. Dr. et Physici | Moeno-Frankof. | Ord. p“. Auf dem hinteren Vorsatzblatt der Kaufeintrag „5 Tomi fl. 16 x. 51 […]“. – Stellenw. etw. gebräunt. – „Der Frankfurter Arzt Johann Christian Senckenberg (1707-1772) rief 1763 eine nach ihm benannte Stiftung ins Leben. Teil dieser Stiftung war die Senckenbergische Bibliothek […] Senckenberg, dessen Vater Arzt und Stadtphysikus in Frankfurt war, promovierte nach einem Studium der Medizin und der Naturwissenschaften 1735 in Göttingen und ließ sich 1745 in Frankfurt nieder, wo er 1755 ebenfalls Stadtphysikus wurde. Schon früh mit den medizinischen Problemen der Vaterstadt vertraut, wurde er nun auch von Amts wegen mit den Mängeln der medizinischen Versorgung der Bevölkerung konfrontiert. Nach seiner Niederlassung betrieb er neben seiner Praxis systematisch den Aufbau einer eigenen Bücherei, in die er regelmäßig einen erheblichen Teil seiner Einnahmen steckte. Senckenberg kaufte nicht nur alle wesentlichen Neuerscheinungen seiner Zeit, sondern erwarb auch antiquarisch in großem Umfang ältere Werke. Gegen Ende seines Lebens verfügte er über nahezu 10.000 Bde überwiegend medizinisch-naturwissenschaftlicher Literatur […] Eintragungen von seiner Hand lassen erkennen, daß die Bestände nach sachlichen Gesichtspunkten aufgestellt waren […] Nach Senckenbergs Tod wurde der größte Teil der nichtmedizinischen und der nichtnaturwissenschaftlichen Literatur der Büchersammlung (ca. 6000 Bde) verkauft und mit dem erlösten Geld der medizinische Bestand systematisch ausgebaut.“ (Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim 2003). – Beiliegen in uniformer Bindung und Erhaltung: Dass. Bde. II/1 und III/1 (von 5 Teilbänden). Ebenda 1722-25. Mit Frontisp. und 2 gestoch. Titelvign. 4 nn. Bl., VIII, IV, 395 S.; 6 nn. Bl., 412 S. – Autographen von Johann Christian Senckenberg sind sehr selten.