Storm, Theodor, Schriftsteller (1817-1888).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Th Storm“. Hademarschen, 1. IX. 1887, Gr.-8°. 1 1/2 Seiten. Doppelblatt. Liniertes Papier.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An die befreundete Schriftstellerin Elise Polko (1823-1899): „Liebe Frau Elise! Ich schreibe diesen Brief, der Ihnen – fürchte ich, eine trübe Stunde machen wird, nicht gern; da es aber sein muß, so bitte ich, mir deshalb nicht zu zürnen. Es hat sich unerwartet in Hamburg für [Storms Tochter Friederike, genannt] Dodo eine Stellung aufgethan, welche, abgesehen davon, daß sie dort in leicht erreichbarer Nähe bleibt und auch gediegener Gesangunterricht für sie dort zu haben ist, für dieß leicht erregbare Kind so eigens ausgesucht erscheint, daß ich mich als Vater anklagen müßte, wenn ich sie nicht festhielte. Da es hier zunächst nicht um uns, sondern um Dodo handeln muß, so bitte ich nochmals, mir keinen Groll nachzutragen, wenn Sie unter diesen Umständen jetzt nicht zu Ihnen kommt. Es versteht sich dabei von selbst, daß Ihnen die erste Monats-Pension von mir zugehen wird […]“ – Am 8.Oktober 1887 reiste Storms Tochter Friederike (Dodo) nach Hamburg, zwecks Ausbildung ihrer Stimme bei Julius Sprengel. Sie wohnte im Haus der Familie Hallier, mit denen die Storms befreundet waren. – Vgl. Karl-Heinz Schock, Theodor Storm und Elise Polko. In: Mitteilungen des Mindener Geschichts- und Museumsvereins, Bd. 39 (1967), S. 55-86. – Respektblatt mit Fälzchenspuren.