Wagner, Richard, Komponist (1813-1883).

Einblattdruck mit eigenhändiger Unterschrift Bayreuth, 22. V. 1872, Gr.-4° (ca. 28 x 23 cm). 1 Seite. Doppelblatt mit Druckvermerk „Carl Giessel’s Officin in Bayreuth.“.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Einer der berühmten Patronat-Scheine zur Einrichtung und Förderung der Bayreuther Wagner-Festspiele, hier die „Nro. 194“ für den „Richard Wagner Verein Wien“. Dieser Förderverein war 1871 gegründet und 1876 nach den ersten erfolgreichen Festspielen wieder aufgelöst worden. Seine Bestrebungen wurden vom „Wiener Akademischen Wagner-Verein“ (1873-1939; Archiv in der GdM) und vom „Richard Wagner Verband“ (gegr. 1951) weitergeführt. – „Der Inhaber dieses Scheines […] hat durch die hiermit quittirte Einzahlung von 300 Thalern die Rechte eines Patrones der in Bayreuth zu bewerkstelligenden drei vollständigen Aufführungen des Bühnenfestspieles ‚Der Ring des Nibelungen‘ erworben, als welche Rechte ihm die unbedingte Verfügung über einen bequemen Sitzplatz für jeden der zwölf Abende […] zuerkannt wird […]“ Neben Richard Wagners Signatur mit den Originalunterschriften der drei Bevollmächtigten und Verwalter, darunter der Bankier und Förderer Wagners Friedrich (von) Feustel (1824-1891). Mit zwei Stempeln ist die Ausgabe von Eintrittskarten belegt und der Schein „ungiltig“ gestempelt. Das Datum unseres Patronat-Scheines markiert die Grundsteinlegung für das Bayreuther Festspielhaus, den 22. Mai 1872. Die Scheine waren bereits ab Februar 1872 ausgegeben worden. Bekanntlich dauerte es dann noch bis zum 13. August 1876, bis die ersten Festspiele abgehalten werden konnten. – Selten sind erhaltenen Exemplare dieses „Wertpapiers“ so vorzüglich erhalten, wie hier. – Wichtiges Gründungsdokument der bis heute so erfolgreichen Bayreuther Festspielgeschichte.