Wagner-Warmbronn, Christian, Dichter und Bauer (1835-1918).

Eigenhändiges Gedichtmanuskript (16 Zeilen) mit Unterschrift Warmbronn, 21. IX. 1907, 8°. 1 Seite.

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Beschreibung

„Der Sonnenbrüder Bestattung. || Wenn die Augen wir geschlossen, wir der Erde reinste Gäste, | Sonnenbrüder, Lichtsgenossen, bringt uns hin zur heil’gen Veste. | Legt uns, legt uns Haupt und Füße so nach West und so nach Osten, | Daß der sel’ge Tag uns grüße, frei das ew’ge Licht wir kosten! | Nicht in Höhlen, nicht in Klüften, nicht in kühler Erde Gräbern, | Nicht in Särgen tief in Grüften betten ein sich fromme Gebern (Fußnote: Parsen) […] Reinen Vögeln übergeben ihren Leib die Sonnenbrüder, | Daß ein frommes Pilgerleben bring der nächste Tag schon wieder […]“ – Mit Abweichungen gedruckt unter dem Titel „Parsen“. – Wagner bedichtet hier die „Türme des Schweigens“ in Bombay (Mumbai), die Begrägnisstätte der Religionsgemeinschaft der Parsen. Die Leichen werden ins Innere des turmartigen Gebäudes gebracht, damit sie von Geiern und Krähen beseitigt werden. – Sehr selten.