Wien – Gärtner-Lehrbrief., .

Deutsche Urkunde auf Pergament. Wien, 7. VI. 1802, Blattgr.: 36 x 59 cm, Plica 6,5 cm. Kalligraphie mit 8 Vignetten in Federzeichnung. Ohne Bänder und Siegel. Passepartout..

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Beschreibung

Prachtvoller Lehrbrief für den Gärtner Ignaz First, Sohn des Jakob First, aus Wien, ausgestellt von den Hof-, Lust- und Blumengärtnern Kaiser Franz II., Franz Schlemmer, Joseph Hechel, Stephan Bethier und Philip Held. – Mit 8 vortrefflichen und fein ausgearbeiteten Federzeichnungen, eingebettet in kalligraphisches Federwerk und Randbordüre. Im Uhrzeigersinn, beginnend links oben: 1. Blumen- und Fruchtkorb mit Rosen und Ranken, Zwiebeln und Rüben; dazwischen Gartengeräte: Gießkanne mit Tuch, Rechen, Sieb, Spaten und Spitzhacke. – 2. Kaiserwappen mit Doppeladler und Stephanskrone. – 3. Gartenkorb mit Blumen sowie Pflanztopf mit Tuch und kleinem Zitrusbaum, Heckenschere, Leiter, Hacke und Senkblei. – 4. Putto mit Strohhut und Rechen, Blumen, Grabdenkmal und Kürbissen. – 5. Tulpe. – 6. Topfpalme. – 7. Lilie. – 8. Putto, der einen reichen Fruchtkorb ausleert, unter einem Baum. – Urkundentext: „Wir Franz der Zweite, von Gottes Gnaden Römischer Kayser: König in Germanien, zu Hangarn und Böheim […] Aller Gnädigste K: K: Maystädt die privilegirte Hoff Lust und Blumen-Gärtner. In der K: K: Haubt und Residenz Stadt Wienn, der Zeit Verordnete Vorsteher als Franz Schlemmer. Joseph Hechel. Stephan Bethier. Philip Held. Urkunden und bekennen hiemit vor jedermann Kraft dieses Lehrbriefes, wo derselbe vorgebracht wird, daß bey uns vor gesambter Versammlung der freyen Kunst und Lustgärtnerey erschienen ist, Der ehrenveste und kunstreiche Herr Jakob First der Zeit prifil. Lust und Blumengärtner alhier und uns zu Undernehmen gegeben hat, was massen er den ehbahren Ignatz First des ehrengeachten Jakob First ein treuer ehleiblicher Sohn auf die Löbl. Kunst der Lustgärtnerey ordentlich um solche zu erlehrnen auf drey Jahre aufdingen lassen, und solche auch bei Ihm aufrecht und ehrlich volstreket und erlehrnet, in seiner Lehrzeit sich ehrlich, getreu, und fleißig verhalten, daß er mit ihm garwohl zufrieden gewesen; da dermahlen aber derselbe seine drey Jahre volständig und aufrecht ausgestanden, als hat er uns gebührender massen ersuchet und gebetten oben bemehlten seinen Lehrjung Ignatz First wegen seinen ehrlichen Wohlverhaltens seinen glaubwürdigen Lehrbrief zu ertheilen welches wir dann nicht verweren noch abschlagen können, sondern ihme hiemit beförderlich seyn wollen, ist also bey einr Löbl. Versammlung der gesambten Freyen Kunst der Lustgärtnerey vorgemehlter Ignatz First seiner vollstreckter und ausgestandenen drey Jahren an wieder frey und ledig gesprochen worden. Gelanget demnach an alle und jede was Standes, Herkommens Würden sie sind insonderheit aber die der freyen Kunst der Lustgärtnerey zu gethan und erfahren sind: Unser respektive Dienstfreundliches ersuchen und bitten denselben aller Orten sowohl passiren als auch bestens recome[n]dirt seyn zu lassen, welches wir in derley Begebenheiten hinwieder demeriren zu thun erbittig und bereit sind. Urkund dessen haben wir diesen Lehrbrief vermög. K: K:Freiheiten mit unser der Löbl. Versammlung angehängeten Insigl und deren Herrn Vorsteher unterzeichneter Handschrift verfertiget […]“ – Ganz minimal fleckig. – Sehr dekoratives Prachtstück.