Altenberg, Peter, Schriftsteller (1859-1919).

1.200,00 

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Ohne Ort [Wien, Währingerstrasse 3, ca. 1904], Kl.-4° (17 x 13,5 cm). 3 Seiten. Doppelblatt.

Vorrätig

Beschreibung

An den Mäzen und Möbelfabrikanten Max Schmidt (1861-1935): „[…] ich danke Ihnen von ganzem Herzen. Meine schrecklichen Melancholien, diene mich von innen heraus aufzehren, ließen mich diesen Weg einschlagen zu werkthätiger Freundschaft. Die Zuckerkrankheit droht mir, die schwere Neurasthenie erschöpft mich Tag und Nacht, und nun das entsetzliche Wissen, das als Dritte im Bunde gegen meinen Organismus schwere Geld-Sorge sich einstellen wird und muss! Da dachte ich es mir in meinen schrecklichen Verzweiflungen, dass einige Wenige mich vielleicht mit einer monatlichen kleinen Unterstützung, die ihnen nicht allzu unangenehm ist, mich sogleich vor dieser zehrenden Melancholie bewahren könnten und mir mein Schicksal leichter zu ertragen helfen könnten! Bevor man zum allerletzten Entschlusse schreitet, versucht man das Letzte! Wie oft sagen Freunde: ‚Wenn wir es doch gewusst hätten; er besaß eben die falsche Schamhaftigkeit – – -.‘ ‚Wenn er sich uns doch anvertraut hätte – – -.‘ ‚Es wäre uns sicherlich nicht darauf angekommen, in einem solchen exceptionellen Falle – – -.‘ Nun, ich habe es mitgetheilt, die falsche oder die echte Scham überwunden! […]“ – Fälzchenspur.