Beschreibung
An den Schauspieler Franz Peschel. – I. (8. VIII. 1888): „[…] Ich muss heute mal ganz energisch mit Ihnen in’s Gericht gehen, Sie böser schreibfauler Geselle! Was ist das nun wieder?! Sie kündigen […] baldigen Brief an und was nicht kommt – man kann warten, bis man schwarz wird! – ist Ihr Brief. Ich habe mich vor 8 Tagen bei Mischke photographieren lassen, da Sie aber in den nächsten Tag[en] hier eintreffen müssten verschiebe ich die Überreichung bis zu Ihrer Rückkehr. Es wäre Jammerschade, wenn Sie jetzt nicht Ihre contractmässig anzutretende Stellung am Ostendtheater einnehmen wollten! […]“ – II. (ohne Jahr): „[…] Soeben bin ich mit dem Memoiren des Romeo bis zu der Stelle ‚Hell, Dunkler stets und dunkler unsre Leiden‘. Nun, Sie Romeo-Kenner sagen Sie mal, wo kommt das vor? Erhalte ich meine Aphorismen? Das Novemberheft des Salon habe ich mit Aufsatz über die Berliner Theater und einer vegetarianischen Kritik von mir erhalten. Im Dezemberheft werden Sie einen sehr gelungenen Aufsatz über den im Leben und jetzt noch nach seinem seit 16 Jahren erfolgten Tode arg verkannten und vernachlässigten Grillparzer lesen, vielleicht auch Poetisches […] Im Volkstheater giebt’s nächsten Donnerstag ‚Bürgerlicher Tod‘ vom Realisten Max Kretzer, Stütze der Hausfrau hat eine gewissen Erfolg gehabt. Was für Blätter lesen Sie in Eisleben? Gefällt Ihnen das Meininger ‚Kunstblatt‘? […]“- III. (6. V. 1889): „Wenn tief in süssem Abendschein | Die Hochgebirge sinken, | Der Dämmrung düstre Schattenreihn, | Den Duft des Nachtthaus trinken | Dann seh ich klar und demantrein | Den Stern der Liebe blinken, | Dann möcht ich holde Worte leih’n | Den Himmeln, die mir winken […]“ – Arent arbeitete an Michael Georg Conrads „Gesellschaft“ mit und gab selbst die Zeitschrift „Die Musen“ (1895/96) heraus. Er wurde vor allem bekannt als Herausgeber der Lyrikanthologie „Moderne Dichter-Charaktere“ (1885).