Bruckbräu, Friedrich Wilhelm, Schriftsteller und Journalist (1792-1874).

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Eigenhändiger Brief mit Unterschrift München, 15. VIII. 1824, 4°. 2 Seiten.

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Beschreibung

An einen Freund: „[…] Hier folgt die Sendung für den Monat July, ein Beweis, daß ich anfange, schneller zu werden. Wenn nur die verdammten Berufsgeschäfte auf der Welt nicht wären, sie rauben Zeit und Humor! So eben mach‘ ich Auszüge aus einer in wenigen litographischen Exemplaren erschienenen Rechtfertigungsschrift des H. Stich über seine Geschäftsführung […] Es ist doch ein sonderbarer Zufall, daß ich aus Ihren Meldungen über die Entsagung der Hagestolzenhaftigkeit […] noch nicht klar klar werden konnte, ob der bekehrte Hofrath im letzten Akte des Iffland’schen Rührspieles [‚Die Hagestolzen‘; 1793] sein Grettchen wirklich schon ehrbar heimführte oder nicht. Bitte sohin um gelegentliche Kompletirung dieser Aviso-Lücke[…]“. – Der Schauspieler Wilhelm Stich (1794-1824) war Schüler Ifflands, Mitglied der Berliner Hofbühne und Gatte der Schauspielerin Auguste Crelinger; er starb erst am 3. Oktober 1824, womöglich an den Folgen mehrerer Dolchstiche, die ihm während einer Eifersuchtsszene der junge Graf Franz von Bluecher einige Wochen vorher beigebracht hatte. Bruckbräu war im Hauptberuf Zollbeamter, daneben Schriftsteller und Herausgeber der Zeitschriften „Eos“ und des „Bayerischen Beobachters“ (seit 1829). – Kleine Randeinrisse.