Dehmel, Richard, Schriftsteller (1863-1920).

19 eigenhändige Briefe mit Unterschrift sowie 7 eigenhändigen Postkarten mit Unterschrift Hamburg-Blankenese, 12. VIII. 1906 bis 17. X. 1913, Verschied. Formate. Zus. 35 Seiten. Mit 7 eigenh. Umschlägen.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An Felix Hübel (1874-1922) in der Buchbinderei Hübel & Denck in Leipzig. Umfangreiche und interessante Sammlung mit Briefen Dehmels an seinen Buchbinder in Leipzig. Bekanntlich hat Dehmel an allen Austattungsdetails seiner „Gesammelten Werke“ und Einzelausgaben intensiv Anteil genommen und über die Einzelheiten mit dem Verleger S. Fischer, dem Drucker Drugulin, dem Graphiker Walter Tiemann und eben auch mit dem Buchbinder Felix Hübel korrespondiert. Wir können aus diesem bisher unpublizierten Briefkorpus nur einige wenige Proben geben: (12. VIII. 1906): „[…] von den Bezugpapier-Mustern, die Sie mir mit dem neuen Probedeckel mitschickten, gefällt mir keines besser als das türkisfarbene. Aber vielleicht können Sie einen ähnlich gefaserten Stoff wie den beiliegenden in Grau beschaffen; nur dürfte er nicht so steif sein, müßte also dünner sein und, wenn möglich, etwas rauer […]“ – (23. VIII. 1906): „[…] Nach näherer Überlegung habe ich mich nun doch entschlossen, für die Halbpergamentbände das beiliegende braune Bezugpapier, das sich unter ihren Mustern befand, zu wählen […] Für die Herstellung bitte ich noch Folgendes zu beachten. 1.) Die untere Inschrift auf dem Pergamentrücken muß ein wenig höher gerückt werden, um etwa 2 millimeter. 2.) Das Ornament auf dem Deckel muß noch etwas tiefer gerückt werden; der Abstand vom oberen Deckelrand muß genau 6 1/2 centimeter betragen […] 3.) Die Goldprägung (und nachher auch der Goldschnitt) darf bei diesem braunen Papier keinesfalls ins Rötliche spielen (wie bei dem türkisfarbenden Probeband) – sondern eher ins Bräunliche, wenn ein reines Gelbgold untunlich ist […] Auch zu den Liebhaber-Einbänden aus gelbbraunem sämischen Leder […] wird das moosgrüne Seidenband sehr gut passen […]“ – (28. VIII. 1906): Über die Stellung von Tiemanns Flammenbecherornament auf den Einbänden. – (6. IX. 1906): „[…] Nun der Lederband; da gefällt mir an jedem der Probebände etwas Anderes, das muß also combiniert werden. An der mit Blaustift angekreuzten Decke gefällt mir das Material am besten; also bitte dieses hellere und härtere Leder zu verwenden. Dagegen bitte ich die Machart nach dem mit Rotstift angekreuzten Probeband ausführen zu lassen, jedoch mit den darauf vermerkten Abänderungen […] wir wollen doch den paar Leuten, die einige Ahnung von der Sache haben, keinen Mumpitz vormachen […]“ – (15. IX. 1906): „[…] Die Pergamentbände sind jetzt sehr schön, und das japanische Vorsatzpapier macht sich famos […] je vergilbteres Pergament, desto besser! […]“ Daneben über Büttenpapiere, Freiexemplare und beizubindende Dedikationsblätter. – (28. IX. 1906): „[…] Mit Vergnügen schicke ich Ihnen mein von Tiemann gezeichnetes Exlibris und Dedicavit; und da Sie Sammler sind, werden wohl auch meine ausrangierten, die ich selbst gezeichnet hatte, Interesse für Sie haben […]“ – (8. X. 1906): „[…] ich habe mich sehr über die außerordentlich sorgfältige Arbeit gefreut, die Sie meinen Bücher haben angedeihen lassen. Es ist wirklich nichts daran auszusetzen, und ich glaube, daß diese Einbände jedem vornehmen Geschmack gefallen müssen […]“ – (15. XI. 1909): „[…] Da die zehnbändige Ausgabe nun abgeschlossen ist, muß ich Ihnen sagen, daß ich mich jedesmal, wenn die Sendung kam, über die von ihrer Firma geleistete Mitarbeit gefreut habe. Es war immer alles tadellos, und auch bei den Vorbereitungen habe ich mich niemals über Mißgriffe zu ärgern brauchen; dies ungemischte Vergnügen wird einem von anderen Mitarbeitern nicht grade oft bereitet […]“ – (17. IV. 1913) Über den geplanten Gedichtband „Schöne wilde Welt“. – (23. VI. 1913) Photographische Ansichtspostkarte seines Hauses in Blankenese mit Beschriftung „Rastort für durchreisende Nordseefahrer!“ – Über die Gedichte und den geplanten Roman („Die große Sehnsucht“, 1922) von Felix Hübel. – Beiliegend: I. Karte von Ida Dehmel an Felix Hübel, dat. Blankenese Ostern 1920: „[…] darf ich Sie bitten, mir Ihre Dehmel-Briefe zu Abschriftnehmen zu schicken. Nicht nur die persönlichen, auch die sachlichen. Es giebt ja keinen zweiten Dichter, dem das Buch an sich am Herzen lag, wie ihm […]“ – II. Druck: „Richard Dehmels letzte Dichtung geschrieben im Herbst 1919.“ Fol. Doppelblatt. – Knickfalte. – Größere Briefkonvolute Dehmels sind im Handel sehr selten.