Beschreibung
Inhaltsreiche Briefe an Woldemar von Biedermann. – I. (31. V. 1881): „[…] Zuerst schien alles, was ich in der Bibliothek einsah, sich rasch und glatt abarbeiten zu lassen, von Tag zu Tag mehrte sich die Fülle des Inhalts der Papiere […] Nun kommt dazu Ihre zweite Mitteilung mit dem mir sehr wertvollen Wieland-Bertuch Briefwechsel […]“ – II. (27. II. 1882): „[…] Daß Holland so gar sehr die Seltenheit des Hirzelschen Exemplars rühmt, war auch mir lächerlich. Ich habe acht Drucke des Framentes vor mir […] Auch sind sie antiquarisch um 2.50 M. zu kaufen! […] Hoffentlich kann ich Sie und alle Goetheforscher von der Stichhaltigkeit meiner Textforschunen überzeugen […] Doch erst prüfen Sie auch meinen Druck […]“ – III. (3. VI. 1884): „[…] hätte ich nicht von Woche zu Woche darauf gehofft, für Goethes Satyros einige freien Stunden zu finden […] Hermes kommt bei Wieland mehr als Stifter der Religion vor […] Im Satyros heißt der ‚ältere‘ Hermes […] Auch die Geschichte mit den Leinwandflecken zur Bedeckung der Nacktheit ist bei Goethe anders als bei Wieland […] Ferner denk ich daran, dass im 1. Buch Wielands […] als Einsiedler lebt […] Wenn ich sonst satyrische Anspielungen Goethes auf Wieland suche, so dächte ich etwa an Wielands Vorrede zu den Beiträgen […]“ – IV. (21. VIII. 1889): „[…] Wer so auftritt wie F[roitzheim] verdient nur Züchtigung […] daß Goethe durch sein Schweigen Kotzebue entwaffnete; auch Sie sahen darin keine unritterliche Feigheit Goethes […] Können wir uns jetzt wieder versöhnt die Hand reichen? Mir war das Misstrauen, das Sie mir seit einiger Zeit zeigten, immer schmerzlich […]“ – V. (12. II. 1891): „[…] Das ist nicht schön von Ihnen, dass Sie bei der Übersendung eines so seltenen Beitrags von Ihnen mir gleich eine doppelläufige Pistole vorhalten. ‚Bald‘ und möglichst Neudruck in kurzer Frist: da muss ich das Manuskript wieder herausgeben […] Goethe macht sich breit […]“ – Seuffert war Mitredakteur der Weimarer Goethe-Ausgabe und Leiter der Wieland-Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissenschaften.