Gotter, Friedrich Wilhelm, Schriftsteller (1746-1797).

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Eigh. Manuskript mit 2 Gedichten (16 und 17 Zeilen). Ohne Ort und Jahr [Gotha, ca. 1790), Fol (26 x 18 cm). 2 Seiten.

Vorrätig

Beschreibung

Zwei ungedruckte Gedichte ohne Titel, mit unterstrichenen Endreimen. – I. „[…] Ich träumte jüngst uns trügen Schlangenwagen | Weit über Berg und Thäler fort | Schnell, wie des Windes Flügel tragen | an einen Zauberischen Ort […] Da kam von Augen groß, und klein von Hand und Fuß | Ein Mädchen; Halt Du Braune, Runde! | Wohin? – Bleib! – Gieb mir einen Kuß – | Sie floh – ich nach – ich muß Dich finden | Du hasts im Huy mir angethan – | Da fand ich sie im Schatten duftender Linden | Da faßt ich sie – da krähte der Hahn.“ – II. „Beglükter Freund, kein Reim macht das Gehirn dir warm | Kein Musenchor umtanzt dich; kein Menaden Schwarm | Stört deine Ruh, du schläfst so süß, so leicht; | Fühlst keine Schauer wenn die hohe Mitternacht schweigt; | und hörst du dann und wann vor Hahnen Ruf einen Krax | So denkst du, es war eine Maus, hälst alle Geister für Schnack […]“ – Mit Korrekturen. – Mit einer Echtheitsbestätigung des Autographensammlers Max Wüstemann von 1869. Seine Sammlung wurde 1890 aufgelöst. – 2 kleine Tintenflecke. – Gotter gründete 1769 mit Heinrich Christian Boie und Abraham Gotthelf Kästner den „Göttinger Musenalmanach“. Als Legationssekretär in Wetzlar gehörte er dem Kreis um Goethe an. Seit 1772 lebte er als herzoglicher Geheimsekretär in Gotha, wo er das Hoftheater während dessen bedeutendster Epoche unter Conrad Ekhof förderte. Er übertrug französische Lustspiele und schrieb eigene Lust- und Singspiele.