Huber, Therese (geb. Heyne), Schriftstellerin, Ehefrau Georg Forsters (1764-1829).

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Eigenhändiger Brief m. U. „Therese Huber geb. Heyne“. Stuttgart, 15 IX. 1821, Gr.-8° (22 x 13 cm). 1 Seite.

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Beschreibung

An die Schriftstellerin und Schauspielerin Elise Bürger (geb. Hahn; 1769-1833), Gottfried August Bürgers „Schwabenmädchen“, die um Unterstützung gebeten hatte: „[…] Es hing nicht von mir allein ab Ihre rührende Bitte zu gewähren, ich mußte H. v. Cotta zu rathe ziehen, er war auf seinen Gütern, und unglücklicher Weise von da nach Zürich verreist, ohne daß ichs wußte. Wie ich das erfuhr war aber Ihr Brief an mich, den ich Cotta beygelegt hatte, nicht mehr in meinen Händen; im ängstlichen Eifer die Sache zu beschleunigen hatte ich Ihre Adresse nicht abgeschrieben, und sah mich nun außer Stande auf einem andern Wege als den des Morgenblatts, Ihnen die 6 Louis zu verschaffen, denn ich wußte nicht wohin sie senden. – Gestern erhielt ich Cottas Antwort – hier ist eine Anweisung – Gott seegne Ihr Vorhaben! mein Gebet begleitet Sie. Ja, ich kannte Sorge der Art, kannte wohl die Momente des Lebens wo 6 Louis mir hätten eine ruhige Nacht gegeben, wo ich Gott um Muth mußte bitten weil sie fehlten, wo ich mich an der Größe der Schicksale die auch mein kleines Schicksal fortgerissen hatten tröstete und erhob – nicht mit der Lilie des Feldes und dem Sperling, sondern mit der Zuversicht, daß der Gott, der Nationen durch Unglück zum Bessern führen will, mir nicht umsonst so harte Lehre geben sollte. Meine Zuversicht ward gelohnt, sie lebt noch in mir bey stez erneuten Sorgen und stez erhaltner Kraft, die Gottes höchste Gnaden Gabe ist. Sie möge auch auf Ihnen ruhen und Ihre Wünsche erleuchten und gewähren! […] Sollten Sie durch literarische Interesse zum Morgenblatt zurückzukehren wünschen, so adressiren Sie gefälligst unmittelbar an die Redaktion derselben. Für ihr persönliches Interesse ist Ihnen meine Adresse bekannt und ich bereit theil daran zu nehmen.“ – Nach dem Tod ihrer Ehemänner Forster und Huber übertrug Cotta Therese Huber Anfang 1817die redaktionelle Verantwortung für sein „Morgenblatt“, das sie bis Ende 1823 erfolgreich führte. Therese Huber hatte „Mitleid für Unglückliche. Aus diesem Gefühl heraus ist besonders ihr Interesse für Elise Bürger zu erklären.“ (L. Geiger, Therese Huber, 1901, S. 399). – Minimal fleckig. – Selten.