Kommerell, Max, Literaturhistoriker und Schriftsteller (1902-1944).

300,00 

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Max“. Frankfurt am Main, Bockenheimer Anlage 13, 20. IV. 1939, Fol. 1 Seite.

Vorrätig

Beschreibung

An die Witwe seines Freundes Ernst: „Liebe Milli, Die schöne Wiedergabe der Zeichnung, die mir von Eurer Wohnung her deutlich im Gedenken ist, habe ich erhalten; sie liegt vor mir, an meinem Arbeitstisch und erinnert mich an den guten, lieben Freund, den ich in Ernst verloren habe – wie manches Wort hätte ich ihm und hätte er mir wohl auch noch gern gesagt. Mein Neffe Siegfried war indessen bei uns; es hat mir von Eurem Söhnchen Heinz erzählt, und ich freue mich, dass auf diese Weise die Verbindung zwischen uns ‚Cannstattern‘ und Dir lebendig bleibt. Besonderes danke ich dir für Dein liebenswürdiges Interesse an meinem dramatischen Versuch. Hoffentlich langweilt er Dich nicht. Wie geht es Dir mit Deinen Kindern, den lebendigen Pfänden, die Dir von deinem lieben Ernst geblieben sind? Ich denke, es lindert manchmal Deinen Schmerz, wenn Du sie um Dich siehst und Dich überzeugst, dass sie gedeihen und dass etwas von Ernst in ihnen weiter wächst und Dich begleitet […]“