Heger, Robert, Dirigent und Komponist (1886-1978).

275,00 

4 masch. Briefe mit eigenhändiger Unterschriftsowie 2 eigenh. Briefkarten mit Unterschrift München, 6. XII. 1950 bis 2. IX. 1971, Verschied. Formate. Zus. ca. 5 Seiten.

Vorrätig

Beschreibung

An den Dramaturgen Bruno von Niessen (1902-1981). – I. (6. XII. 1950): „[…] In der Stadt meiner früheren Tätigkeit habe ich mich wieder gut eingelebt und habe ein sehr weites Tätigkeitsgebiet vorgefunden. Was Ihre eigene Betätigung anbetrifft, so zweifle ich nicht, dass die Zeit sehr nahe ist, wo alle Einschränkungen, die sich aus dem Zusammenbruch ergeben haben, vollständig vergessen sein werden, und dass Künstler von Begabung wieder an die Plätze kommen werden, auf die sie gehören […]“ – II. (2. VII. 1952): „[…] Im Verlauf der letzten Tage habe ich schon von einigen Gegenwirkungen gegen Ihre Verpflichtung nach München gehört. Ich kenne München lange und gut und kann Ihnen nur sagen, daß solche Gegenwirkungen sich fast bei jeder Neubesetzung in prominente Stellungen zeigen. Ich glaube, man tut am besten, wenn man diesen Dingen nicht zu viel Gewicht beimißt. Sie verstummen von allein, wenn die Leistungen des Berufenen den Erwartungen derjenigen Stellen entsprechen, die die Berufung ergehen ließen. Ich brauche nicht zu betonen, daß ich selbstverständlich gerne Herrn Professor Dr. Diess zur Verfügung stehe, wenn es sich um eine Auskunft über Sie handelt. Sie wissen, daß ich in solchem Falle mit warmen Worten für Sie eintreten werde. Nicht erfüllen kann ich allerdings Ihre Bitte, meine Eindrücke über Herrn Friedrich Wilhelm Herzog zu formulieren. Sie wissen ja, wie sehr ich mich während der Zeit des dritten Reiches von allem Cliquenwesen des musikalischen Lebens zurückgehalten habe. Ich kannte Herrn Friedrich Wilhelm Herzog aus dieser Zeit nicht und weiß nichts über ihn. Anlässlich meines ersten Gastspieles in München im März 1949 lernte ich Herrn Herzog im Vorzimmer des Staatsintendanten Dr. Georg Hartmann als dessen Vertreter kennen. Nachträglich habe ich aber noch von schweren Differenzen zwischen meinem Vorgänger an der Hochschule, Herrn Präsidenten Professor Joseph Haas und Herrn Herzog gehört. Wie es scheint, sind mittlerweile diese Meinungsverschiedenheiten bereinigt worden […]“ – III. (3. I. 1956): Mit Übersendung der „[…] gewünschten Grußworte zur Eröffnung Ihres neuen Theaters […]“ – IV. (3. I. 1956): „[…] Am 4. Februar 1956 wird das neuerbaute Theater in Münster eröffnet, wahrlich ein Grund, der Stadt Münster, Ihnen und den Mitgliedern des Stadttheaters die herzlichsten Glückwünsche zum Ausdruck zu bringen […]“ – V. (August 1966): Dankt „für Ihre ganz besonders freundlichen und lieben Worte, die Sie anläßlich meines 80. Geburtstags an mich richteten […]“ – VI. (2.9.1971): Dankt „für die sehr freundlichen Worte und guten Wünsche, die Sie anläßlich meines 85. Geburtstages an mich gerichtet haben […]“ – Heger wurde 1926 Kapellmeister an der Wiener Staatsoper. 1933-45 wirkte er als Preußischer Staatskapellmeister an der Staatsoper in Berlin, anschließend an der dortigen Städtischen Oper und wurde 1950 als Erster Staatskapellmeister an die Bayerische Staatsoper verpflichtet und zum Präsident der Staatlichen Hochschule für Musik.