Beschreibung
An einen Kollegen über die Berufung seines Assistenten, des Chemikers und Liebig-Schülers Georg Schnedermann (1818-1881): „[…] Schnedermann ist in Verzweiflung über die Nachricht, die ich in diesen Tagen erhielt, daß man in Erlangen von ihrer Berufung dorthin noch Nichts Entscheidendes wisse. Diese Nachricht ist vom Dr. [F.] Merklein in Nürnberg, dem ich Schnedermanns Stelle hier angeboten habe und der sie auch annehmen wird, wenn Schn[edermann] wirklich nach Leipzig geht. Merklein, der sich vorher um die neue chemische Stelle in Erlangen, die wahrscheinlich [Ernst] v. Bibra erhalten wird, bewarb, ist sonst mit den dortigen Verhältnissen, wie es scheint, sehr bekannt, während es auf der anderen Seite nicht zu begreifen wäre, daß die Universität von ihrer definitiven Berufung noch nichts wissen sollte, nachdem ihnen dieselbe bereits offiziell angezeigt worden ist. Indessen da man schon mehr als ein Beispiel von bayerischer Willkür in diesem Punkt erlebt hat, so wäre es mir und vor allem Schnedermann eine rechte Beruhigung, wenn sie die Güte haben wollten, mir umgehend in 2 Zeilen zu sagen, daß letzterer mit voller Sicherheit auf die Leipziger Stelle rechnen kann […]“ – Einriss in der Knickfalte.