Beschreibung
An seine zukünftige Frau Maria Franck (1876-1955) in Berlin wegen einer gerichtlichen Vorladung in Marcs Heiratsangelegenheit. Marc hatte Maria Franck 1905 kennengelernt; seine erste Frau Marie Schnür, von der Marc 1908 geschieden wurde, hatte versucht, seine Ehe mit Maria Franck zu sabotieren, indem sie sie des Ehebruchs beschuldigte. Franz Marc und Maria Franck wurden am 4. April 1911 vor das Bezirksgericht München geladen. Sie durften erst 1913 heiraten: „Liebste, in Eile ein paar Worte: Die Papiere sind angekommen. Ich habe hier für 4. April eine Vorladung. Du wirst sie hier bekommen, per adr. Gauting, p. adr. Frl. Adler. [Der Anwalt] Fromm bat mich um eine neutrale Adresse […] Aber nun komm auch bestimmt. Vor dem 4. bekommst Du ja nun keinenfalls die Vorladung, aber es kann wohl sein, dass sie auch auf den 4. April lauten wird. Ich bin in Eile, auf dem Weg zu Kandinsky; nachmittags Vereinsversammlung [Neue Künstlervereinigung München]. Abends zurück nach Sindelsdorf. Ich bin froh, dass die Vorladung endlich da ist und scheinbar alles klappt […] Fromm bat uns, vor der Vorladung in nocheinmal aufzusuchen. In Eile, morgen mehr Dein treuer F. M. Grüße zu Hause, und viele Grüße von P[aul] und H[elene].“ – Franz Marc wohnte bei seinem Bruder Paul Marc in der Münchener Theresienstraße 12. Die Sommermonate verbrachte er in Sindelsdorf. Zu dieser Zeit trugen sich Marc und Wassily Kandinsky mit dem Gedanken, eine neue, fortschrittliche Künstlergruppe ins Leben zu rufen. Marc gehörte zu der von Kandinsky 1909 mitbegründeten Neuen Künstlervereinigung München. 1911 kam es zu Streitigkeiten mit den eher konservativen Künstlern der N.K.V.M. – Vgl. K. Jüngling und B. Roßbeck, Franz und Maria Marc. 2000. – Dieser Brief nicht verzeichnet in Günter Meißner, Franz Marc: Briefe, Schriften und Aufzeichnungen. Leipzig 1980. – Briefe von Franz Marc sind sehr selten.










