Becker, Bernhard, Theologe, Lehrer und Sozialpolitiker (1819-1879).

240,00 

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Wabern bei Bern, 10. XII. 1848, Gr.-8°. 2 Seiten. Doppelblatt mit Adresse und 2 Poststempeln.

Vorrätig

Beschreibung

An den Pädagogen Soldan im Kantonskolleg Lausanne über das reformpädagogische Erziehungsinstitut von Georg Gladbach (1811-1883) in Wabern bei Bern (wo er auch die Kinder von Robert Blum unterrichtete): „[…] Nur so viel bemerke ich, daß das Institut 21 Zöglinge besitzt; daß ich bloß kleinen Klassen und minderalten Schülern […] Unterricht […] gebe; daß ich die Maßmännische Kunst [Turnen] lehre; daß ich alle 3 Tage die Aufsicht und die Hälfte der Zöglinge, in deren Zimmer ich schlafe, früh zu wecken habe; endlich, daß ich, wenn die Reihe an mich kommt, das Abendgebet, das Tischgebet verrichte […] Geschäfte, die mich beinahe an das Vorhandensein eines Gewissens im menschlichen resp. in meinem Herzen glauben machen […] Auch Herr Gladbach […] lebt nach wie vor sein innerliches Leben fort, liebt Wissenschaft, Zeitungen, Tabak, Chokolade und Kanapé […]“ Daneben wegen der Begleichung von Schulden und einem verlorenen Koffer. – Becker machte die Pariser Julirevolution 1848 mit und war später Pfarrer in Linthal. In seinen sozialreformerischen Schriften und Predigten setzte Becker sich vor allem für ein generelles Arbeitsverbot für Kinder, die Beschränkung der Arbeitszeit, die Untersagung der Sonntagsarbeit, die Verbesserung der Arbeitsverhältnisse in den Fabriken sowie für eine bessere Ernährung und Hygiene der Fabrikarbeiter ein.