Ludwig I.,, König von Bayern (1786-1868).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Ludwig Kronprinz“. Innsbruck, 15. III. 1813, 4°. 2 Seiten. Doppelblatt.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Über die Verwaltung der bayerischen Staatschulden: „Ich habe das Vergnügen gehabt, Herr Geheimreferendär, ihr Schreiben neb[s]t Beilagen zu empfangen, zwar nicht ganz aber befriedigender als die vorigen. Aufrichtig wiederhohle ich daß ich die beschwehrliche Lage in welcher das Geschäft sich befindet erkenne, so den Eifer der Thätigkeit welche sie haben. Es wäre nur kleiner Gewinn des Augenblicks Erleichterung, auf andere Jahre die Last erdrückend wälzend. Noch weiß ich nicht ob und wie für das einst heimzuzahlende gezwungene Anleihen Fürsorge getroffen, ob es aus der Schuldentilgungskassa zugewiesenen Einnahmen bestritten kann werden und kaum wenige Monate verfloßen und schon wieder neues Vorhaben. Des [?] beträchtlichen Ertrag dächte ich mehr als hinreichend zur Militär-Erfordemiß, genügsamen Ueberschuß gebend zur Deckung dessen die Schuldent[ilgungs]kasse bedurft. Obige wichtige Frage wegen Heimzahlungsmittel muß hier wiedergeschehen. Es ist gewiß in Baiem niemand mehr gegen Schmählerung der Einnahme aus den bestehenden Stiftungen als ich; daß aber diesen 5 statt 3 procent soll gegeben werden finde ich ein allzu freigiebiges Versprechen, das nicht auszuführen. Uebrigens gerade gesagt, weil sie doch die Höflichkeit haben mir davon zu schreiben, ich glaube nicht daß genanntes Vorhaben der Erwartung entsprechend erfüllt wird, zu groß ist die Geldnoth und gegenwärtige Lage unsicher. Angefangen und gehemmt oder mangelhaften Erfolges, wäre besser gar nicht damit zu beginnen. Wenn nicht für ein Jahr geholfen, käme die Noth nicht in dem nächsten wieder? […]“ In Ludwigs eigenartig gräzisierendem Stil. Innsbruck gehörte 1813 zu Bayern. – Briefe von Ludwig so früh und als Kronprinz sind sehr selten.