Quelle: Wikipedia
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Rilke, Rainer Maria, Schriftsteller (1875-1926).
Eigenhändiges Gedichtmanuskript (20 Zeilen) ohne Unterschrift Ohne Ort und Jahr [München, 9. XI. 1915, 8°. 1 Seite.
15000.00 €
Eines der außergewöhnlichsten und bewegendsten Gedichte Rilkes: "Der Tod. || Da steht der Tod, ein bläulicher Absud | in einer Tasse ohne Untersatz [...] O Sternenfall, von einer Brücke einmal eingesehn - : | Dich nicht vergessen. Stehn!" - Die sehr schöne Niederschrift war vermutlich für den Münchener Schauspieler Albert Steinrück gedacht, den Rilke in der Rolle des "Woyzeck" bewundert hatte. Am 9. November 1915 schrieb Rilke an Eva Cassirer: "'Ich kann Ihnen die Abschrift eines merkwürdigen Gedichtes beilegen, das mir heute, völlig unvermuthet, gelungen ist ... (Übrigens schenk ichs, einem plötzlichen Impuls nachgebend, dem Schauspieler Steinrück.)." Ursprünglich hatte Rilke das Gedicht in das "blaue Buch" der Fürstin Marie von Thurn und Taxis (1855-1934) eingeschrieben, ...Eines der außergewöhnlichsten und bewegendsten Gedichte Rilkes: "Der Tod. || Da steht der Tod, ein bläulicher Absud | in einer Tasse ohne Untersatz [...] O Sternenfall, von einer Brücke einmal eingesehn - : | Dich nicht vergessen. Stehn!" - Die sehr schöne Niederschrift war vermutlich für den Münchener Schauspieler Albert Steinrück gedacht, den Rilke in der Rolle des "Woyzeck" bewundert hatte. Am 9. November 1915 schrieb Rilke an Eva Cassirer: "'Ich kann Ihnen die Abschrift eines merkwürdigen Gedichtes beilegen, das mir heute, völlig unvermuthet, gelungen ist ... (Übrigens schenk ichs, einem plötzlichen Impuls nachgebend, dem Schauspieler Steinrück.)." Ursprünglich hatte Rilke das Gedicht in das "blaue Buch" der Fürstin Marie von Thurn und Taxis (1855-1934) eingeschrieben, gedruckt erschien es im "Insel- Almanach auf das Jahr 1919". - Mit eindrucksvoller Metaphorik thematisiert Rilke den Freitod, der "bläuliche Absud" deutet auf eine Vergiftung mit Zyankali hin. Das Gedicht wurde unter dem Eindruck der zahlreichen Todesnachrichten aus dem ersten Jahr des Ersten Weltkrieges niedergeschrieben (kurze Zeit darauf wurde Rilke selbst gemustert und für tauglich befunden), darüber hinaus zeigt es deutliche Parallelen zum Werk Leo Tolstois. Am Tag vor der Niederschrift heißt es am 8. November in der Rilke-Chronik: "Langer Brief über den 'Malte' an Lotte Hepner. Rilke rät ihr, Tolstois Erzählung 'Der Tod des Iwan Iljitsch' zu lesen [...] Über den Tod heißt es im Zusammenhang mit Tolstoi: 'deshalb konnte dieser Mensch so tief, so fassungslos erschrecken, wenn er gewahrte, daß es irgendwo den puren Tod gab, die Flasche voll Tod oder diese häßliche Tasse mit dem abgebrochenen Henkel und der sinnlosen Aufschrift 'Glaube, Liebe, Hoffnung', aus der einer Bitternis des unverdünnten Todes zu trinken gezwungen war ..." (S. 513). Aber das Gedicht besticht nicht nur wegen der beklemmenden Todesthematik, es zeigt auch seine stilistische Abkehr vom Frühwerk: "Rilkes Abkehr von der impressionistischen Klang- und Stimmungskunst ist offenkundig vollzogen. Die Hinwendung zu einer Art Symbolismus führt zu expressiver Bildlichkeit und gewagter Stilistik [...] Fast dadaistisch wirkt der freilich ernstgemeinte weithergeholte, aller Konvention widerstreitende Reim 'Gelall | O Sternenfall'. Devianz und Verfremdung [...] deuten sich an. Das Gedicht ist 'einer der wichtigsten Meilensteine auf dem Weg ins Spätwerk' " - Zuletzt 1968 versteigert bei Stargardt Auktion 585, Nr. 239. - Vgl. Schnack, Rilke-Chronik, 2009, S. 513; [Beda Allemann, 1961, S. 79 ...; ausführlicher Kommentar in Hans Hiebel, Das Spektrum der modernen Poesie, Bd. I, 2005, S. 208-12).zzgl. Versandkosten
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Schopenhauer, Arthur, Philosoph (1788-1860).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „S[ine] L[oco] & A[nno]“ [Frankfurt],, 9. IV. (Poststempel) 1844 (erschlossen), 4°. 1 Seite. Doppelblatt mit Adresse und Poststempel.
9800.00 €
Schopenhauers erster Brief (von 6) an seinen Tischgenossen, späteren engen Freund und Berater in Rechtsfragen Martin Emden (1801-1858): "Lieber Herr Doctor Emden! Es lastet auf meinem Gewissen, daß ich Ihnen gesagt habe, ich wäre jeden Abend im Weidenbusch zu finden; wodurch Sie vielleicht bewogen worden sind, dort einzusprechen; während ich, von der Menge der Meßferianten schon seit 8 Tagen von dort vertrieben und in meinen alten Stall, den Englischen Hof, zurückgebracht bin, wo es jetzt, zumal im hinteren Zimmer, hübsch geräumig und still ist: davon ich Sie bitte, sich baldigst zu überzeugen zur herzlichen Freude Ihres aufrichtig ergebenen A. Schopenhauer". - Die erwähnten Frankfurter Gaststätten Weidenbusch (Steinweg) und Englischer Hof (Roßmarkt; Schopenhauers Stammlokal) ...Schopenhauers erster Brief (von 6) an seinen Tischgenossen, späteren engen Freund und Berater in Rechtsfragen Martin Emden (1801-1858): "Lieber Herr Doctor Emden! Es lastet auf meinem Gewissen, daß ich Ihnen gesagt habe, ich wäre jeden Abend im Weidenbusch zu finden; wodurch Sie vielleicht bewogen worden sind, dort einzusprechen; während ich, von der Menge der Meßferianten schon seit 8 Tagen von dort vertrieben und in meinen alten Stall, den Englischen Hof, zurückgebracht bin, wo es jetzt, zumal im hinteren Zimmer, hübsch geräumig und still ist: davon ich Sie bitte, sich baldigst zu überzeugen zur herzlichen Freude Ihres aufrichtig ergebenen A. Schopenhauer". - Die erwähnten Frankfurter Gaststätten Weidenbusch (Steinweg) und Englischer Hof (Roßmarkt; Schopenhauers Stammlokal) wurden gegen Ende des 18. Jahrhunderts errichtet und beherbergten nacheinander bis 1860 den Konzertsaal der Frankfurter Museumsgesellschaft, wo Künstler wie Berlioz, Mendelssohn, Paganini und Wagner konzertierten. Beide Häuser wurden später durch gründerzeitliche Neubauten ersetzt und im II. Weltkrieg zerstört. - Schopenhauers Briefe an Emden zeigen eine fortlaufende Entwicklung von anfänglicher Zurückhaltung und Förmlichkeit zu immer größerer Vertraulichkeit; um 1848/49 nennt er ihn sogar "Lieber Schatz". In seinem Testament vom 26. Juni 1852 hat Schopenhauer seine Bibliothek seinem "besten, vieljährigen Freund" Martin Emden vermacht. Da der designierte Testamentsvollstrecker Emden aber bereits am 3. November 1858, also vor Schopenhauer, starb, kamen die Bücher an den Biographen Wilhelm Gwinner, der den Großteil über den Frankfurter Antiquar Joseph Baer zum Verkauf brachte. - Vgl. P. Arnsberg, Die Geschichte der Frankfurter Juden, Bd. III, S. 530. - Druck: Gesammelte Briefe (2. Aufl. 1987), Nr. 197 (nach dem Erstdruck). - Kleine Einrisse in der Knickfalte, rechts unten Siegelausriss.zzgl. Versandkosten
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Jazz – Armstrong, Louis u.v.a., Jazzmusiker (1900-1971).
Armstrong, Louis, Ella Fitzgerald, Mahalia Jackson, Count Basie, Dave Brubeck, Paul Desmond, Oscar Peterson, Ray Brown, Buddy Guy, John Lee Hooker, Art Blakey, Wayne Shorter, Thelonious Monk u.v.a. Sammlung von 55 Programmheften zu Jazz- und Blues-Festivals und Konzerten mit eigenhändigen Widmungen und Unterschriften von über 100 Musikern. München, Berlin und Frankfurt, 1958-1971, Meist 4°. Mit zahlreichen Fotografien in Schwarz/Weiß. Ca. 970 Seiten. Farbig illustrierte Original-Broschuren.
5500.00 €
Eine eindrucksvolle Dokumentation der Jazzszene der Sechzigerjahre, mit über 100 eigenhändigen Widmungen und Signaturen von internationalen Jazz- und Bluesgrößen wie Louis Armstrong, Ella Fitzgerald (mehrfach), Count Basie (mehrfach), Mahalia Jackson, Dave Brubeck, Paul Desmond, Oscar Peterson, Ray Brown, Sidney Bechet, Art Blakey, Wayne Shorter , Thelonious Monk, Anita ODay, Gerry Mulligan, Freddie Hubbard, Horace Silver, Modern Jazz Quartet, Buddy Guy, John Lee Hooker, Big Mama Thornton, zahlreichen Mitgliedern der Count Basie und Duke Ellington Big Bands und vielen weiteren heute noch bekannten Musikern. - Die Programmhefte zu den Münchener und Berliner Jazztagen, den legendären Konzertreihen "Jazz at the Philharmonic" und "Norman Granz presents" oder zum "American Folk Blues ...Eine eindrucksvolle Dokumentation der Jazzszene der Sechzigerjahre, mit über 100 eigenhändigen Widmungen und Signaturen von internationalen Jazz- und Bluesgrößen wie Louis Armstrong, Ella Fitzgerald (mehrfach), Count Basie (mehrfach), Mahalia Jackson, Dave Brubeck, Paul Desmond, Oscar Peterson, Ray Brown, Sidney Bechet, Art Blakey, Wayne Shorter , Thelonious Monk, Anita ODay, Gerry Mulligan, Freddie Hubbard, Horace Silver, Modern Jazz Quartet, Buddy Guy, John Lee Hooker, Big Mama Thornton, zahlreichen Mitgliedern der Count Basie und Duke Ellington Big Bands und vielen weiteren heute noch bekannten Musikern. - Die Programmhefte zu den Münchener und Berliner Jazztagen, den legendären Konzertreihen "Jazz at the Philharmonic" und "Norman Granz presents" oder zum "American Folk Blues Festival" markieren einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte des Jazz, die Geburtsstunde seiner Popularisierung. Die von Norman Granz und der Agentur Lippmann + Rau veranstalteten Konzertreihen holten den Jazz aus der Nische der Nachtclubs und Bars und machten ihn als eigenständige Kunstform einem breiten Publikum bekannt. Der amerikanische Impresario Granz produzierte mehr als 20 Jahre lang weltweit Konzerte mit den berühmtesten Jazzern seiner Zeit, bevor er 1957 die Reihe "Jazz at the Philharmonic" nach Europa brachte, mit dem von ihm betonten Ziel, ohne rassistische Diskriminierung Jazz zu produzieren und zu popularisieren. Er war der Mentor des Konzertagenten Fritz Rau (1930-2013), der gemeinsam mit Horst Lippmann (1927-1997) die Tourneen in Europa und Deutschland organsierte. Seit 1963 betrieben die beiden die Konzertagentur Lippmann + Rau, die durch das "American Folk Blues Festival" berühmt wurde und später alle großen Rockmusiker von Jimi Hendrix bis zu den Rolling Stones vertrat. Der Designer Karl Georg Günther Kieser (geb. 1930) gab den Konzertreihen und den Programmheften das äußere Gesicht. Kieser gilt als einer der wichtigsten deutschen Designer von Jazz- und Rockplakaten. Die farbigen, teils schon psychedelisch anmutenden Umschläge der vorliegenden Hefte tragen unverkennbar seine Handschrift. Die meisten von ihnen wurden aufwendig gestaltet mit ausklappbaren Tafeln, Biographien, musikwissenschaftlichen Artikeln, Setlists und einem "Whos Who" der damaligen Jazzszene. Besonders hervorstechend sind die ausdrucksstarken, mittlerweile ikonischen Schwarz-Weiß-Fotografien (Porträts, Bühnenaufnahmen) der damaligen (und heutigen) Jazz- und Bluesgrößen. Ohne Rau, Lippmann und Granz wäre eine Popularisierung des Jazz und eine Weltkarriere vieler Jazzmusiker wie Ella Fitzgerald oder Louis Armstrong undenkbar gewesen: "Younger jazz fans are doubtless unaware of the degree to which his efforts secured the recognition, welfare and human dignity of the musicians with whom he was associated ... Nobody who remembers the Granz years doubt that he upgraded the course of American Jazz from a virtual underground art, rarely presented for serious listening and often confined to segregated dance halls and night clubs" (Leonard Feather, 1972). - Teilweise mit eingeklebten Eintrittskarten und Zeitungsartikeln.zzgl. Versandkosten
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Mendelssohn Bartholdy, Felix, Komponist (1809-1847).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Felix Mendelssohn Bartholdy“. Leipzig, 3. XI. 1836, 8° (20,5 x 12,5 cm). 1 Seite. Doppelblatt mit Adresse.
4800.00 €
An den Sänger und Privatgelehrten Albert Hering (1800-1880) in Leipzig im Zusammenhang mit der Leipziger Aufführung von Händels Oratorium "Israel in Egypt": "Hochgeehrter Herr | Da ich Sie in den letzten Proben zu Israel nicht sah, so bin ich jetzt erst im Stande Ihnen im Namen der Herrn Directoren des Concerts eine Bitte vorzutragen, die Sie wohl voraussahen, und der Sie vielleicht ausgewichen sind. Aber es hilft Ihnen nichts - die Bitte kommt doch - nämlich die, ob Sie die wenigen Recitative und Tenorsolos welche in Israel vorkommen am Montag wohl übernehmen würden. Es sind nicht viel, aber bedeutende Sachen, auf deren guten, verstandenen Vortrag es ankommt, Sie würden also uns Allen und der Sache einen Dienst leisten, wenn Sie unsere Bitte erfüllten. Um einige Zeilen Antwort ...An den Sänger und Privatgelehrten Albert Hering (1800-1880) in Leipzig im Zusammenhang mit der Leipziger Aufführung von Händels Oratorium "Israel in Egypt": "Hochgeehrter Herr | Da ich Sie in den letzten Proben zu Israel nicht sah, so bin ich jetzt erst im Stande Ihnen im Namen der Herrn Directoren des Concerts eine Bitte vorzutragen, die Sie wohl voraussahen, und der Sie vielleicht ausgewichen sind. Aber es hilft Ihnen nichts - die Bitte kommt doch - nämlich die, ob Sie die wenigen Recitative und Tenorsolos welche in Israel vorkommen am Montag wohl übernehmen würden. Es sind nicht viel, aber bedeutende Sachen, auf deren guten, verstandenen Vortrag es ankommt, Sie würden also uns Allen und der Sache einen Dienst leisten, wenn Sie unsere Bitte erfüllten. Um einige Zeilen Antwort ersuche ich Sie ergebenst, und falls sie bejahend wäre, so möchte ich Sie fragen ob Ihnen diesen Nachmuíttag um 4 Uhr eine genehme Zeit wäre, um die Sache bei mir näher zu besprechen, oder welche andre Ihnen lieber wäre [...]" - Die letzten nachweisbaren Proben von Händels Oratorium hatten am 28. und 31. Oktober 1836 stattgefunden. Sie dienten zur Aufführung am 7. November 1836 in der Universitätskirche St. Pauli. Mendelssohn fand die Aufführung "herrlich" (vgl. Schreibkalender). - Druck: Sämtliche Briefe, Bd. V, Nr. 1459.zzgl. Versandkosten
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Ryman, Herbert Dickens (Herb), Grafiker und Zeichner bei Disney (1910-1989).
„Suite in Lines“. Klebealbum mit 65 mont. aquarellierten Federzeichnungen und Widmungsblatt mit kolor. Initiale und Unterschrift „Herbert“. Los Angeles, „Christmas 1959“, 4° (25 x 19 cm). Auf 43 Karton-Blättern (diese etw. gebräunt). Pp. d. Zt. (Vordergelenk schadhaft) mit Deckelbordüre, im hinteren Innendeckel „The American Binder Company, Inc. New York Ciry“.
4500.00 €
Sehr hübsche Sammlung teilweise ganzseitiger kolorierer Federzeichnungen, zum Teil mit Zirkusdarstellungen. - Das ebenfalls montierte Widmungsblatt ist an Ida Randolph Spragge (verh. Costain) gerichtet, die Gattin des Schriftstellers Thomas B. Costain, für den Ryman 1955 die Novelle "Tontin" illustriert hatte: "Suite in Lines is a collection of 65 pen and water color sketches which I made for you. They were drawn with ink directly on paper without the help of preliminary pencil lines. Never before in my life had I felt such a deep and lasting urge and interest in doing creative work than drawing these sketches. If they should please and amuse you, I shall feel being compensated to the fullest extent. To you, dearest Ida, in deep affection. Herbert." - Ryman first worked as a storyboard ...Sehr hübsche Sammlung teilweise ganzseitiger kolorierer Federzeichnungen, zum Teil mit Zirkusdarstellungen. - Das ebenfalls montierte Widmungsblatt ist an Ida Randolph Spragge (verh. Costain) gerichtet, die Gattin des Schriftstellers Thomas B. Costain, für den Ryman 1955 die Novelle "Tontin" illustriert hatte: "Suite in Lines is a collection of 65 pen and water color sketches which I made for you. They were drawn with ink directly on paper without the help of preliminary pencil lines. Never before in my life had I felt such a deep and lasting urge and interest in doing creative work than drawing these sketches. If they should please and amuse you, I shall feel being compensated to the fullest extent. To you, dearest Ida, in deep affection. Herbert." - Ryman first worked as a storyboard illustrator for MGM during Hollywood's "golden age". In 1938 he met Walt Disney as a result of an exhibit of Ryman's works at the Chouinard Art Institute.Walt was so impressed with the paintings that he invited Herb to join the Walt Disney Studios (Burbank). Herb went on to serve as an art director for such feature-length animated films as Fantasia and Dumbo. During the summers of 1949 and 1951, Ryman took a leave of absence and travelled with the Ringling Bros. and Barnum & Bailey Circus, living among the performers and documenting the circus in his paintings. 1953 Disney asked Ryman to render the artwork for a Disney envisioned theme park. Disney and Ryman worked non-stop throughout the weekend creating a large pencil sketch and several other drawings illustrating the project, including the Sleeping Beauty Castle, Main Street, USA, Jungle Cruise and Pirates of the Caribbean. - Vgl. D. Mumford and B. Gordon, A Brush with Disney [...] Told through the words and works of Herbert Dickens Ryman. 2000.zzgl. Versandkosten
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Liszt, Franz, Komponist und Pianist (1811-1886).
Großes eigenh. musikalisches Albumblatt mit Unterschrift Mechelen (Malines), 10. III. 1841, Qu.-Fol. (24,7 x 27 cm). 1 Seite. Bütten..
4500.00 €
Prachtvolles Blatt, drei Takte in Klaviernotation: Inzipit des berühmten und virtuosen "Grand Galop Chromatique" in Es-Dur, komponiert 1838 (Searle Nr. 219). "This work is the essence of all concert-platform fireworks" (ebda. S. 37). - Liszt konzertierte von 9. Februar bis 14. März 1841 erstmals in Belgien. Es ist wahrscheinlich, dass er auf dem Weg von Antwerpen nach Lüttich am 10. März in Mechelen ein privates Konzert gab und für seine Gastgeber - die Adelsfamilie Hynderick de Theulegoet - das hier vorliegende großartige Albumblatt schrieb (vgl. Malou Haine, La première tournée de concerts de Franz Liszt en Belgique en 1841, in: Revue belge de Musicologie, 56, 2002, S. 241-78). - Rechts oben handschriftlicher Vermerk des Vorbesitzers Lucien Tonnelier (1860-1932), eines Pianisten ...Prachtvolles Blatt, drei Takte in Klaviernotation: Inzipit des berühmten und virtuosen "Grand Galop Chromatique" in Es-Dur, komponiert 1838 (Searle Nr. 219). "This work is the essence of all concert-platform fireworks" (ebda. S. 37). - Liszt konzertierte von 9. Februar bis 14. März 1841 erstmals in Belgien. Es ist wahrscheinlich, dass er auf dem Weg von Antwerpen nach Lüttich am 10. März in Mechelen ein privates Konzert gab und für seine Gastgeber - die Adelsfamilie Hynderick de Theulegoet - das hier vorliegende großartige Albumblatt schrieb (vgl. Malou Haine, La première tournée de concerts de Franz Liszt en Belgique en 1841, in: Revue belge de Musicologie, 56, 2002, S. 241-78). - Rechts oben handschriftlicher Vermerk des Vorbesitzers Lucien Tonnelier (1860-1932), eines Pianisten am belgischen Königshof: "Cet autographe de Franz Liszt (galop chromatique) appartenant à la collection de Madame Hynderick de Theulegoet, m'a été donné, après l'exécution chez elle de la sonate de Liszt le Sospiro, la Campanella etc. - en 1902." Das Blatt blieb in Familienbesitz. - Leicht stockfleckig, rückseitig kleine Hinterlegung.zzgl. Versandkosten
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Berg, Alban, Komponist (1885-1935).
Der Wein. Konzertarie mit Orchester. (Partitur). Wien, Universal-Edition, 1931, Gr.-Fol. (36 x26,5 cm) 56 S. Graue OKart. mit grünem Lwd.-Rücken (leicht fleckig, unteres Gelenk etw. lädiert), Vorderdeckel mit masch. Aufkleber; in blauem Hlwd.-Schuber..
4500.00 €
Äußerst seltene, nie im Handel erschienene Erstausgabe der vollständigen Orchesterpartitur, die auch Redlich in seiner wichtigen Berg-Biographie unbekannt blieb ("Partitur nicht veröffentlicht"). - Arbeitsexemplar von Karl Böhm mit eigh. Besitzvermerk. - Am Schluß des Bandes ist das Titelblatt zu dem von Erwin Stein geschaffenen und 1930 erschienenen Klavierauszug eingeklebt. Es weist eine eigenh. Widmung von Alban Berg an Karl Böhm auf, datiert Darmstadt 28. Februar 1931: "Auf Ihr Wohl, mein lieber Doktor Böhm: [DE]N [WEIN], und wenn's auch nur ein österreichischer ist, [Alban Berg] in Darmstadt am 28. 2. 31". Berg hat den Titeldruck in seine Widmung mit einbezogen. - Im Frühjahr 1929 war Ruzena Herlinger, eine auf zeitgenössische Musik spezialisierte Wiener Sängerin ...Äußerst seltene, nie im Handel erschienene Erstausgabe der vollständigen Orchesterpartitur, die auch Redlich in seiner wichtigen Berg-Biographie unbekannt blieb ("Partitur nicht veröffentlicht"). - Arbeitsexemplar von Karl Böhm mit eigh. Besitzvermerk. - Am Schluß des Bandes ist das Titelblatt zu dem von Erwin Stein geschaffenen und 1930 erschienenen Klavierauszug eingeklebt. Es weist eine eigenh. Widmung von Alban Berg an Karl Böhm auf, datiert Darmstadt 28. Februar 1931: "Auf Ihr Wohl, mein lieber Doktor Böhm: [DE]N [WEIN], und wenn's auch nur ein österreichischer ist, [Alban Berg] in Darmstadt am 28. 2. 31". Berg hat den Titeldruck in seine Widmung mit einbezogen. - Im Frühjahr 1929 war Ruzena Herlinger, eine auf zeitgenössische Musik spezialisierte Wiener Sängerin tschechischer Herkunft, die Berg über die ISCM kennengelernt hatte, an den Komponisten mit der Bitte heran, eine Arie mit Orchesterbegleitung für sie zu schreiben. Sie bot dem Komponisten ein Honorar von fünftausend österreichischen Schilling an, was sehr verlockend war, obwohl der Auftrag eine Unterbrechung der Arbeit an "Lulu" bedeutete. Berg entschied sich für Baudelaires "Le Vin" in der deutschen Übersetzung von Stefan George und begann Ende Mai mit der Komposition, die er am 23. Juli bzw. einen Monat später mit der vollständigen Orchestrierung abschloss. - Neben dem Autograph von Berg ist das vorliegende Handexemplar von Karl Böhm (1894-1981) durch die außerordentlich vielen und wichtigen, auf den Komponisten zurückgehenden Eintragungen in blauem und rotem Bleistift, die wohl wichtigste Quelle zu dieser Komposition von Berg. Karl Böhm war in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg am engsten mit Bergs Musik verbunden und hat in den frühen 1960er Jahren "Wozzeck" und "Lulu" für die Deutsche Grammophon aufgenommen. - Erste Seite der Partitur mit hinterlegten Einrissen (Klebeband). - Vgl. Hans Schneider Kat. 285 (1985), Nr. 421 (7200.- DM).zzgl. Versandkosten
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Kandinsky, Wassily, Maler und Graphiker (1866-1944).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Kandinsky“. Neuilly-sur-Seine, 10. XII. 1943, 4°. 2 Seiten, auf einem Doppelblatt.
4200.00 €
Sehr selten, über ein Gutachten für ein Gemälde von Henri Rousseau (1844-1910): "[...] Je m'adresse à vous de la part de Mme Bucher à propos d'un certificat d'une toile de Henri Rousseau. Vous avez eu la grande amiabilité d'avoir dit à Mr Pougni que vous voulez le faire volontiers. Voulez-vous être si aimable de me donner un coup de téléphone pour fiter un rendez-vous, si possible après-demain lundi entre 16 et 17 h. Le numéro de mon téléphone est Moillot 59-31 - tous les jour à partir de 20 h., ou demain dimanche aussi jusqu'à 12 h. 30. Je vous demande encore une fois pardon, je vous dit mille fois merci à l'avance [...]". - Offensichtlich verlangte die Pariser Galeristin Jeanne Bucher (1872-1946) nach einem Echtheitszertifikat für ein Rousseau-Gemälde. Kandinsky, der ...Sehr selten, über ein Gutachten für ein Gemälde von Henri Rousseau (1844-1910): "[...] Je m'adresse à vous de la part de Mme Bucher à propos d'un certificat d'une toile de Henri Rousseau. Vous avez eu la grande amiabilité d'avoir dit à Mr Pougni que vous voulez le faire volontiers. Voulez-vous être si aimable de me donner un coup de téléphone pour fiter un rendez-vous, si possible après-demain lundi entre 16 et 17 h. Le numéro de mon téléphone est Moillot 59-31 - tous les jour à partir de 20 h., ou demain dimanche aussi jusqu'à 12 h. 30. Je vous demande encore une fois pardon, je vous dit mille fois merci à l'avance [...]". - Offensichtlich verlangte die Pariser Galeristin Jeanne Bucher (1872-1946) nach einem Echtheitszertifikat für ein Rousseau-Gemälde. Kandinsky, der mit Bucher freundschaftlich und geschäftlich verbunden war, hatte die Arbeiten von Rousseau 1908 kennen und schätzen gelernt, worauf er zwei seiner Gemälde erwarb. Eines davon, die Ansicht eines Hofes, ließ er auf das Plakat der ersten Ausstellung des Blauen Reiter drucken. Kandinskys "Über die Formfrage" im "Almanach des Blauen Reiters" von 1912 war mit sieben Bildern von Rousseaus illustriert. - Jeanne Buchers berühmte Galerie in der rue du Cherche-Midi war von 1925 bis 1946 ein wichtiger Treffpunkt der Avantgarde. Zwischen 1936 und 1944 stellte auch Kandinsky dort aus. - Der russische Maler Iwan Albertowitsch Puni (1892-1956) war ein Vertreter des Futurismus. 1924 emigrierte er endgültig nach Paris, wo er sich in Jean Pougny umbenannte. - Vgl. Kandinsky in Paris 1934-1944. New York, Solomon R. Guggenheim Museum, 1985, S. 16.zzgl. Versandkosten
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Brahms, Johannes, Komponist (1833-1897).
Eigenh. Postkarte mit Unterschrift „J. Brahms“. Frankfurt am Main, 19. III. 1890 (Poststempel), Qu.-8. 1 Seite. Mit rückseitiger Adresse.
3800.00 €
An die Tochter von Friedrich Rückert, Marie Rückert in Neusess, Coburg-Gotha; "Geehrtes Fräulein. Möchten Sie einem armen Reisenden verzeihen wenn er einstweilen nur hierdurch Ihnen bestens dankt für Ihren freundlichen Geburtstagsbrief - für den ich übrigens auch von Rechts wegen erst in 2 Monaten zu danken habe! Möchten Sie aber Ihren Plan, übersetzte ungarische Volkslieder herauszugeben, recht bald ausführen, dadurch würden Sie auf das Schönste erfreuen Ihren sehr ergebenen [...]" - Brahms' Geburtstag war der 7. Mai. - Vgl. Renate Hofmann, Die Beziehungen zwischen Marie Rückert (1835-1920) und Johannes Brahms, in: Internationaler Brahms-Kongreß Gmunden 1997, Kongreßbericht, hrsg. von Ingrid Fuchs, Tutzing 2001. - Brahms-Briefwechsel-Verzeichnis Nr. 7816. - Ungedruckt. - ...An die Tochter von Friedrich Rückert, Marie Rückert in Neusess, Coburg-Gotha; "Geehrtes Fräulein. Möchten Sie einem armen Reisenden verzeihen wenn er einstweilen nur hierdurch Ihnen bestens dankt für Ihren freundlichen Geburtstagsbrief - für den ich übrigens auch von Rechts wegen erst in 2 Monaten zu danken habe! Möchten Sie aber Ihren Plan, übersetzte ungarische Volkslieder herauszugeben, recht bald ausführen, dadurch würden Sie auf das Schönste erfreuen Ihren sehr ergebenen [...]" - Brahms' Geburtstag war der 7. Mai. - Vgl. Renate Hofmann, Die Beziehungen zwischen Marie Rückert (1835-1920) und Johannes Brahms, in: Internationaler Brahms-Kongreß Gmunden 1997, Kongreßbericht, hrsg. von Ingrid Fuchs, Tutzing 2001. - Brahms-Briefwechsel-Verzeichnis Nr. 7816. - Ungedruckt. - Aus der Sammlung Karl Geigy-Hagenbach.zzgl. Versandkosten
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Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold Graf zu, Schriftsteller (1750-1819).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Hannover, 19. X. 1814, 4°. 3 Seiten. Mit Adresse, zwei Poststempeln und papiergedecktem Siegel.
3000.00 €
An Jean André Deluc in Windsor, wo dieser auch am 7. November 1817 starb. Deluc notierte unter der Anrede: "Repondre le 28, a envoyé ma lettre à Mad. Zimmermann." Damit war wohl die Witwe des 1795 in Hannover verstorbenen kgl. großbritannischen Leibarztes Johann Georg Zimmermann gemeint. Stolberg blickt zurück auf mehrere Ortsveränderungen und schreibt: "[...] J'ai quitté Munster, et depuis quelques ans je me suis établi à une campagne de la comté de Ravensberg, ou je file des jours tranquilles et heureux avec ma femme et mes enfans, jouissant d'un bonheur [...]" Es folgen ausführliche religiöse Erörterungen, die er mit den Worten abschließt: "Dieu a fait des miracles évidens, il a surement de grandes vues. Il a visité les peuples de l'Europe dans ses miséricordes. Il a ...An Jean André Deluc in Windsor, wo dieser auch am 7. November 1817 starb. Deluc notierte unter der Anrede: "Repondre le 28, a envoyé ma lettre à Mad. Zimmermann." Damit war wohl die Witwe des 1795 in Hannover verstorbenen kgl. großbritannischen Leibarztes Johann Georg Zimmermann gemeint. Stolberg blickt zurück auf mehrere Ortsveränderungen und schreibt: "[...] J'ai quitté Munster, et depuis quelques ans je me suis établi à une campagne de la comté de Ravensberg, ou je file des jours tranquilles et heureux avec ma femme et mes enfans, jouissant d'un bonheur [...]" Es folgen ausführliche religiöse Erörterungen, die er mit den Worten abschließt: "Dieu a fait des miracles évidens, il a surement de grandes vues. Il a visité les peuples de l'Europe dans ses miséricordes. Il a été avec nous dans les combats, il a opéré un changement sensible dans les coeurs. On le cherche, on le trouvera [...]" Stolberg erwähnt gemeinsame Bekannte in Hannover: die oben genannte Luise M. von Zimmermann, den Arzt Heinrich Matthias Marcard und den Philosophen Georg Heinrich Feder. Am Schluß seines Briefes gibt er dem "très chèr et très respectable ami" seine Adresse an: "à Tatenhausen près Bielefeld en Westphalie". - Leicht gebräunt; am Kopf des Briefes Eintragungen in roter und blauer Tinte; Siegelausschnitt. - Nicht in den Briefverzeichnissen von Behrens und Hempel.zzgl. Versandkosten
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Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold Graf zu, Schriftsteller (1750-1819).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „à la campagne près Münster“, 7. VII. 1807, 4°. 3 1/4 Seiten. Doppelblatt mit Adresse, zwei Poststempeln und Siegelresten.
3000.00 €
An "Monsieur de Luc lecteur de S. Mté la Reine de la Grande Bretagne à Windsor en Angleterre". Diese Adresse ist durchgestrichen und die neue von anderer Hand auf das Adressfeld geschrieben: "J A Deluc Esq. at Miss Burges Ashfield ... Devon". Jean André Deluc (auch de Luc; 1727-1817), Geologe, Mineraloge und Meteorologe aus Genf, war 1773 Vorleser und Physiklehrer der engl. Königin in London, wo Lichtenberg ihn kennenlernte. 1776 und 1786 lebte er in Göttingen. Ende 1797 wurde er dort zum Honorarprofessor ernannt, trat die Stelle jedoch nie an. Er war bekannt mit dem niederl. Philosophen Hemsterhuis, der Fürstin Gallitzin, Sophie von La Roche und dem sog. "Kreis von Münster", dem auch Stolberg angehörte. In der Hauskapelle der Fürstin Gallitzin in Münster war Stolberg mit seiner ...An "Monsieur de Luc lecteur de S. Mté la Reine de la Grande Bretagne à Windsor en Angleterre". Diese Adresse ist durchgestrichen und die neue von anderer Hand auf das Adressfeld geschrieben: "J A Deluc Esq. at Miss Burges Ashfield ... Devon". Jean André Deluc (auch de Luc; 1727-1817), Geologe, Mineraloge und Meteorologe aus Genf, war 1773 Vorleser und Physiklehrer der engl. Königin in London, wo Lichtenberg ihn kennenlernte. 1776 und 1786 lebte er in Göttingen. Ende 1797 wurde er dort zum Honorarprofessor ernannt, trat die Stelle jedoch nie an. Er war bekannt mit dem niederl. Philosophen Hemsterhuis, der Fürstin Gallitzin, Sophie von La Roche und dem sog. "Kreis von Münster", dem auch Stolberg angehörte. In der Hauskapelle der Fürstin Gallitzin in Münster war Stolberg mit seiner Frau Pfingsten 1800 zum kath. Glauben übergetreten. - Stolberg schreibt dem "très chèr et très respectable ami", dass er auf Grund der Kriegswirren erst jetzt auf dessen Brief vom 6. Oktober 1806 antworten könne, da der Postverkehr zwischen Großbritannien und dem Kontinent gestört sei. Diesen Brief schicke er jetzt über Hamburg. Dann behandelt er ausführlich religiöse Fragen: "Je ne me serr jamais de l'expression religion naturelle, le mot de religion supposant une révélation, soit vraye ou fausse. Je croix que tout ce que la raison, laissée à elle seule, peut voir avec certitude, c'est l'existence de Dieu, manifestée par l'existence de la nature, et par l'ordre admirable qui s'y trouve [...]" Dann berichtet er von der Geburt seiner Tochter am 12. April. Er habe nun 14 lebende Kinder, von denen 12 zu Hause lebten. "J'en ai trois dans le ciel. Nous coulons des jours heureux, ma femme et moi, malgré les malheurs du tems, malgré la perspective qui humainement parlant s'offre à nos enfans. Dieu y pourvoira! [...] J'attens avec impatience Votre portrait en estampe. Milady Findlater, en passant par Altona, pour se rendre en Ecosse, en a donné quelques exemplaires à une de mes connoissances, qui connoissont mon profond attachement pour Vous [...]" - Kleiner Siegelausriß; das ursprüngliche Adressfeld unmerklich mit Chinapapier restauriert. - Nicht in den Briefverzeichnissen von Behrens und Hempel.zzgl. Versandkosten
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Benn, Gottfried, Schriftsteller (1886-1956).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „B.“. Ohne Ort (Berlin), 26. VII. 1933, Gr.-8° (22,5 x 14 cm). 4 Seiten. Doppelblatt. Mit eigenhändigen Umschlag.
3000.00 €
An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985) in Paris. Der elfte Brief der Folge: "Nun sage ich Ihnen wohl Adieu, chère K., da Sie abreisen. Ich bin ganz verdüstert, weil Sie fortgehn in die unbekannte wilde Welt. Meine Handschrift ist darum ganz krickelig, allerdings auch, weil ich am kl[einen] Finger ein Pflaster habe. Oh Sie! | Danke tausendmal für die Valéry Gedichte. Soviel Mühe für Sie! Ich ersehe aus ihnen alles, was mich interessiert. Mein Instinkt hat wieder recht. Nach 'Herrn Teste' hielt ich nämlich wenig von ihm, jetzt noch weniger. Natürlich nur als Deutscher, d. h. als einer, der mit anderem Sprachmaterial arbeitet, anderes aus der Sprache entwickelt und in sie verlegt. Z. B. arbeitet er viel mit Adjectiven, was ich horrend finde in der Lyrik. Lyrik ist ...An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985) in Paris. Der elfte Brief der Folge: "Nun sage ich Ihnen wohl Adieu, chère K., da Sie abreisen. Ich bin ganz verdüstert, weil Sie fortgehn in die unbekannte wilde Welt. Meine Handschrift ist darum ganz krickelig, allerdings auch, weil ich am kl[einen] Finger ein Pflaster habe. Oh Sie! | Danke tausendmal für die Valéry Gedichte. Soviel Mühe für Sie! Ich ersehe aus ihnen alles, was mich interessiert. Mein Instinkt hat wieder recht. Nach 'Herrn Teste' hielt ich nämlich wenig von ihm, jetzt noch weniger. Natürlich nur als Deutscher, d. h. als einer, der mit anderem Sprachmaterial arbeitet, anderes aus der Sprache entwickelt und in sie verlegt. Z. B. arbeitet er viel mit Adjectiven, was ich horrend finde in der Lyrik. Lyrik ist ejakulativ, fast nur Hauptworte, kaum selbst Verben! Dann ist seine Lyrik etwas überraschend und geistvoll, kapriziös und enthüllt eigentlich nur altmodische Seelenrestbestände. Er räumt das Lager noch mal durch. Also alles in Allem niemand, der mich überwältigt. Ich werde weiter darin studieren. Tausend tausend Dank. - Morgen bei der Schillingstrauerfeier muss ich reden. Schreckliche Sache. Mache es kurz und sehr allgemein. 'Beschwörend'. Werde es Ihnen schicken. Es reden eine Menge Leute noch ausserdem. Die Witwe bat mich darum. Sonst abdafür. Es ist tötliche [sic] Stille, im Geschäft, im Privaten, im Telefon, in der Post - wenn Ihre Briefe nicht wären, die blauen, zärtlichen mit der wunderbaren (manchmal schwer zu lesenden) Handschrift! Merkwürdig, wie zwei Menschen, die sich doch kaum, oder wenig kennen, einander in Spannung halten, wenigstens Sie mich. Obschon ich doch, wie gesagt, sehr 'exact' bin. Wie kommt das? Warum heisst eigentlich das Lehmann Buch: 'Sturz auf die Erde'? Wer stürzt? Ich kann trotz Ihrer Apologie mein Urteil nicht sehr korrigieren. Natürlich ist die Konception des Wassermeier grossartig, auch vieles im Anfang wunderbar. So, nun wollen Sie nichts mehr hören, Sie haben Reisegedanken. Anbei ein kleines Bild. Alter: 1 1/2 Jahre, plötzlich steht es in einer Funkzeitschrift. Die Unterschrift ist ganz blöd. | Adieu, Liebe. | Gute Fahrt. | Wohin soll ich schreiben, falls ich schreiben darf? Ich gedenke Ihrer sanft und treu (und unverteidigt) [...]" - Druck: Meine Begegnung mit G. B., S. 128 f. - Der erwähnte Roman Valérys ist "La Soirée avec Monsieur Teste" (1896; Deutsch als "Herr Teste", übersetzt von Max Rychner, 1927). - Zu Max von Schillings, dem Präsidenten der Akademie der Künste vgl. Benn an Porada, 24. VII. 1933: "Heute nacht ist Prof. v. Schillings gestorben, Embolie nach sehr schwerer Operation [...] Es geht mir sehr nahe [...]". Die Totenrede Benns bei der Feier der Preußischen Akademie der Künste am 27. VII. 1933 ist gedruckt in "Der neue Staat und die Intellektuellen" (1933) und in den Gesamtausgaben. - Zu Wilhelm Lehmanns "Der Sturz auf die Erde" (1923) vgl. Benn an Porada, 21. VII. 1933 (DLA Marbach): "Dank für das sonderbare Buch [...] Die ersten 2 Drittel großartig, das letzte [...] schwach, zum Schluß geradezu doof [...]".zzgl. Versandkosten
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Benn, Gottfried, Schriftsteller (1886-1956).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „B.“. Ohne Ort (Berlin), 14. VIII. 1933, Gr.-8° (22 x 14 cm). 4 Seiten. Doppelblatt. Mit eigenhändigen Umschlag.
3000.00 €
An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985) in Forte dei Marmi di Lucca, Pension Regina. Der fünfzehnte Brief der Folge: "Dank für Ihren lieben Brief. Ihr Katarrh macht mir Kummer. Was ist das für ein Katarrh? Wo sitzt er? Bronchien oder Hals? Haben Sie Temperatur? Husten Sie? Ich war 3 Tage in Warnemünde, habe gebadet, war herrlich. Kam heutemittag zurück. Da der Ozean einheitlich ist und seine Wassermenge ohne Grenzen und Zollschranken und sich flutenweit vermischen kann, haben wir vielleicht in einer Welle gebadet wenn es dann noch die Welle war. ('Wir steigen in die selben Flüsse und es sind doch nicht mehr dieselben Flüsse, wir sind und sind auch nicht' - Heraklit.) | Haben Sie richtig gelesen: 'Stier unter Fackelhaltern' ? | Nach Norden reise ich Ende August, Anfang ...An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985) in Forte dei Marmi di Lucca, Pension Regina. Der fünfzehnte Brief der Folge: "Dank für Ihren lieben Brief. Ihr Katarrh macht mir Kummer. Was ist das für ein Katarrh? Wo sitzt er? Bronchien oder Hals? Haben Sie Temperatur? Husten Sie? Ich war 3 Tage in Warnemünde, habe gebadet, war herrlich. Kam heutemittag zurück. Da der Ozean einheitlich ist und seine Wassermenge ohne Grenzen und Zollschranken und sich flutenweit vermischen kann, haben wir vielleicht in einer Welle gebadet wenn es dann noch die Welle war. ('Wir steigen in die selben Flüsse und es sind doch nicht mehr dieselben Flüsse, wir sind und sind auch nicht' - Heraklit.) | Haben Sie richtig gelesen: 'Stier unter Fackelhaltern' ? | Nach Norden reise ich Ende August, Anfang September, es sei denn, dass meine Tochter Nele herkommt. Ich zittre davor, vor beidem, ich als Vater: völlig widernatürlich, gezwungen, Prokrustesbett. | Haben Sie eigentlich in Paris noch Frl. [Martina] Bally besucht? Oder war sie schon fort? Sie schreibt mir heute aus Bagnoles (Normandie), wo sie den letzten Monat war, fährt aber bald heim nach Paris. - Dies ist wohl der letzte Brief nach Forte. Wie viel Geld haben Sie denn noch von Ihrem Vermögen? Hat das rote Kleid was eingebracht, vom Spesenstandpunkt aus betrachtet? Ich meine Gefallen, Glück, Furore, Sensation? Ich meine manches, aber alles im Rahmen und in Proportion zum 'reizenden Geschöpf', das ich so verehre und von dem ich sicher bin, dass es die zarteste und kultivierteste Lady ist am Tyrrhenischen Meer. Und der ich mich zu Füßen lege als ihr treuer Bernhardiner [...]" - Auf den Innenseiten des Doppelblattes links eigenhändig: "Gedicht für Kati [roter Buntstiftpfeil] | herbstlich, | südlich. | (wieviel Schwere braucht man, um sich - | zu erheben) | (Leichte Leute schweben nie) | 14. 8. 33." Rechts maschinenschriftlich das Gedicht (9 x 4 Zeilen): "Durch jede Stunde | durch jedes Wort | blutet die Wunde | der Schöpfung fort | verwandelnd Erde | und tropft den Seim | ans Herz dem Werde | und kehret heim [...] Ein Tausch, ein Reigen, | ein Sagenlicht, | ein Rausch aus Schweigen - | mehr giebt es nicht." - Druck: Meine Begegnung mit G. B., S. 133 ff.: "Abgesehen von verschiedentlich abweichender Interpunktion hat die gedruckte Fassung in 8,1 Treue den Reichen und in 8,3 Treie dem Zeichen." - Martina Bally, eine Cousine von Benns erster Frau Edith, lebte als Malerin 1926-39 in Paris.zzgl. Versandkosten
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Liszt, Franz, Pianist und Komponist (1811-1886).
Brief mit eigenhändiger Unterschrift „F. Liszt“. Budapest, 22. III. 1878, 8° (20 x 12,5 cm). 2 Seiten. Doppelblatt.
3000.00 €
An den Belgischen Komponisten Gustave Huberti (1843-1910): "Cher Monsieur, Je regrette que le conseil communal de Mons, n'ait pas su assez vivement apprécier vos talents et mérites pour vous retenir (malgré votre mauvaise humeur) en qualité de chef d'orchestre. L'Allemagne est surchargée de maîtres de chapelle dont la plupart restent sans emploi: quelques autres occupent des places qu'ils désirent échanger au plustôt. Mon office n'est point d'influer sur ces placements et déplacements, auxquels l'on pourvoit du mieux à Leipzig, Berlin, Vienne. Quant à Düsseldorf, vos informations sont inexactes. Les autorités du lieu auront à décider si Mr. Ratzenberger y sera officiellement établi ou non. D'autres candidats, fort protégés (de la vielle routine) ne manquent guère ...An den Belgischen Komponisten Gustave Huberti (1843-1910): "Cher Monsieur, Je regrette que le conseil communal de Mons, n'ait pas su assez vivement apprécier vos talents et mérites pour vous retenir (malgré votre mauvaise humeur) en qualité de chef d'orchestre. L'Allemagne est surchargée de maîtres de chapelle dont la plupart restent sans emploi: quelques autres occupent des places qu'ils désirent échanger au plustôt. Mon office n'est point d'influer sur ces placements et déplacements, auxquels l'on pourvoit du mieux à Leipzig, Berlin, Vienne. Quant à Düsseldorf, vos informations sont inexactes. Les autorités du lieu auront à décider si Mr. Ratzenberger y sera officiellement établi ou non. D'autres candidats, fort protégés (de la vielle routine) ne manquent guère d'insistance .... Recevez, cher Monsieur, la nouvelle assurance de mes sentiments d'estime, affectueusement distingué, F. Liszt." - Der Liszt-Schüler Edmund Theodor Ratzenberger (1840-1879) war ab 1868 in Düsseldorf als Musiklehrer, Dirigent und Direktor des Singvereins tätig.zzgl. Versandkosten
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Churchill, Winston, Britischer Premierminister (1874-1965).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift London, 105 Mount Street, 2. IX. 1902, 8°. 1 Seite. Briefkopf.
2800.00 €
"Dear Mr. Copper, | By all means make the announcement at your convenience and keep the advertisement back until this has been done. Some unauthorized paragraphs have been circulated in the press, but I do not propose to send any notice elswhere [...]""Dear Mr. Copper, | By all means make the announcement at your convenience and keep the advertisement back until this has been done. Some unauthorized paragraphs have been circulated in the press, but I do not propose to send any notice elswhere [...]"zzgl. Versandkosten
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Mutti Bräu -, .
Gästebuch der Gaststätte „Mutti Bräu“ in München-Schwabing. München, 27. III. 1949 bis 12. VII. 1950 und Mai 1961 bis 24. III. 1969, Fol. (28 x 20,5 cm). Mit 12 Noteneintragungen, 17 tls. lavierten Federzeichnungen, 1 Farbstiftzeichnung und 8 Bleistiftzeichnungen. 135 Blätter Büttenpapier (davon 60 unbeschriftet) mit ca. 185 Eintragungen. Dunkelrote Pp. d. Zt. (stärker bestoßen, Lasche fehlt).
2800.00 €
Gästebuch der berühmten Münchner Künstlerkneipe "Mutti Bräu" (im "Pfälzer Hof", zuerst: Ursulastr. 9, ab 1961: 10), die in der Nachkriegszeit zum Treffpunkt von Sängern, Kabarettisten, Komponisten, Theater- und Filmschauspielern sowie Schriftstellern wurde. Im Pfälzer Hof in der Haimhauser Straße, bei der rundlichen Wirtin Traudl Bräu, trafen sich an jedem Donnerstag Literaten und Vortragskünstler am Stammtisch von Peter Paul Althaus. In buntem Wechsel huldigten Schauspieler wie Axel von Ambesser, Gert Fröbe, Ursula Herking, Karl Schönböck und der damals noch kaum bekannte Klaus Kinski der Brettl-Tradition. Als Honorar gab es ein Glas Wein, oft auch ein warmes Abendessen. Von Malern, die knapp bei Kasse waren, und das waren nicht wenige, nahm "Mutti Bräu" auch schon mal ein ...Gästebuch der berühmten Münchner Künstlerkneipe "Mutti Bräu" (im "Pfälzer Hof", zuerst: Ursulastr. 9, ab 1961: 10), die in der Nachkriegszeit zum Treffpunkt von Sängern, Kabarettisten, Komponisten, Theater- und Filmschauspielern sowie Schriftstellern wurde. Im Pfälzer Hof in der Haimhauser Straße, bei der rundlichen Wirtin Traudl Bräu, trafen sich an jedem Donnerstag Literaten und Vortragskünstler am Stammtisch von Peter Paul Althaus. In buntem Wechsel huldigten Schauspieler wie Axel von Ambesser, Gert Fröbe, Ursula Herking, Karl Schönböck und der damals noch kaum bekannte Klaus Kinski der Brettl-Tradition. Als Honorar gab es ein Glas Wein, oft auch ein warmes Abendessen. Von Malern, die knapp bei Kasse waren, und das waren nicht wenige, nahm "Mutti Bräu" auch schon mal ein Bild in Zahlung. Wohl keine andere Schwabinger Wirtin wurde von ihren Stammgästen so geliebt wie sie. Zum Dank dafür trugen sie sich, oft mit Reimen, Noten und Zeichnungen in ihr Gästebuch ein. - Zu Beginn schreibt der Bürgermeister der "Traumstadt Schwabing Peter Paul Althaus: "Was Kathi Kobus anno 20 war, | das wurdest Du im 49ziger Jahr. | Bleib, was du bist, verehrte Mutter Bräu, | bleib uns und bleib dir selber treu!" - Eintragungen von: Marcel André (Modeschöpfer; mit großer Kostümzeichnung), Stefan Andres (mit Gedicht), Paul Belmondo (mit Zeichnung), Hans Bergmann, Yves Brayer (mit Zeichnung), Sergiu Celibidache, Erik Charell, Jean Cocteau (wohl eine Parodie auf ihn), Gertrud Dahlmann-Stolzenbach, Ernst Deutsch (Abschlussfeier von "Der Kaufmann von Venedig"), Karl Ludwig Diehl, Bernhard Eichhorn (mit Notenzitat), Lucie Englisch, Peter van Eyck, Willi Forst, Gert Fröbe (mit Zeichnung), Konstantin Garneff (mit Zeichnung), Max von der Grün (mit dem Tukan-Kreis), Trude Hesterberg, Ursula Herking, Margot Hielscher, Paul Hörbiger (mit Fiaker-Zeichnung), Brigitte Horney, Adrian Hoven, Julius Hüther (mit 3 großen Bleistiftzeichnungen), Peter Igelhoff (mit Musikzitat), Michael Jary (2 Notenzitate), Erich Kästner (mit Lotte Enderle), Helmut Käutner (mit Gedicht), Kay Lorentz, Kurt Hubertus von Luschkowo, Theo Mackeben (Notenzitat "Bei dir war es immer so schön"), Frank Martin (mit Notenzitat) , Lilo Meessen, Rolf Moebius, Hans Moser, Wolfgang Neuss, Rita Paul, Aldo von Pinelli, Rudolf Prack, Mady Rahl, Ludwig Schmidseder, Sybille Schmitz, Magda Schneider, Carl Borro Schwerla, Ralf-Maria Siegel, Soraya, Matthäus Sporer, Toni Trepte (mit Zeichnung), Bruno Uher (mit Notenzitat), Rudolf Vogel, Walter von Weber, August Weigert, Otto Wernicke, Karl Kurt Wolter, Sonja Ziemann, Mac Zimmermann (mit schöner Federzeichnung) u.v.a. - Die Eingangszeichnung von Jörg Wisbeck (1913-2002) zeigt Musiker in mitelalterlichem Kostüm. - 3 lose Beilagen: I. Klaus Kinski, Porträtfoto mit Widmung und U. 1949. - II. Kristina Söderbaum, Fotografie mit eigenh. Widmung und U. 29. X. 1965. - III. Anonyme Zeichnung. - Vorderes Innengelenk schadhaft. Innen sehr gut erhalten. - Eine exzellente ungefasste Quelle zur Schwabinger Nachkriegsgeschichte.zzgl. Versandkosten
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Eckstein, Adolf (Hrsg.), Verleger und Heliograveur (1842-1904).
Musicalisches Deutschland. Gallerie von Zeitgenossen auf dem Gebiete der Musik. Berlin-Charlottenburg, Adolf Ecksteins Verlag, ohne Jahr [1902], Imp.-Fol. (47 x 32 cm). Mit 86 Porträt-Heliogravüren nach Fotografien. 2 Bl. (Titel, Vorwort) und 88 zwischengeb. Textblätter. OLwd. mit farb. geprägter und reliefierter Deckelillustration (Schreiber in seiner Stube) nach Eduard Liesen (1866-1945); dat. 1901 (etw. bestoßen, Rücken leicht lädiert). Farbige Vorsätze. Einbandprägung: „Leipziger Buchbinderei Actiengesellschaft vorm. Gustav Fritzsche K. S. Hofbuchbinder.“.
2500.00 €
Prachtvolles und äußerst seltenes Porträtwerk mit 86 qualitätvollen, großformatigen Porträt-Heliogravüren nach Fotografien von Musikschaffenden der Jahrhundertwende um 1900 aus Deutschland und Österreich. "Unzweifelhaft befindet sich die gegenwärtige musikalische Strömung in starker Gährung [...] Nicht alle können Heroen der Kunst sein, aber auch diejenigen, die noch nicht die höchsten Stufen der Entwicklung erreichten, sollen uns behilflich und willkommen sein [...] ein vornehmes Denkmal in unseren Alben zu errichten" (Vorwort). - Porträts von: Eugen d'Albert, Max Bruch, Ignaz Brüll, Hans von Bülow, August Bungert, Feruccion Busoni, Ernst von Dohnányi, Friedrich Grützmacher (Vater und Sohn), Siegmund von Hausegger, Engelbert Humperdinck, Joseph Joachim, Thomas Koschat, ...Prachtvolles und äußerst seltenes Porträtwerk mit 86 qualitätvollen, großformatigen Porträt-Heliogravüren nach Fotografien von Musikschaffenden der Jahrhundertwende um 1900 aus Deutschland und Österreich. "Unzweifelhaft befindet sich die gegenwärtige musikalische Strömung in starker Gährung [...] Nicht alle können Heroen der Kunst sein, aber auch diejenigen, die noch nicht die höchsten Stufen der Entwicklung erreichten, sollen uns behilflich und willkommen sein [...] ein vornehmes Denkmal in unseren Alben zu errichten" (Vorwort). - Porträts von: Eugen d'Albert, Max Bruch, Ignaz Brüll, Hans von Bülow, August Bungert, Feruccion Busoni, Ernst von Dohnányi, Friedrich Grützmacher (Vater und Sohn), Siegmund von Hausegger, Engelbert Humperdinck, Joseph Joachim, Thomas Koschat, Franz Lehár, Gustav Mahler, Karl Muck, Otto Neitzel, Arthur Nikisch, Joseph Rheinberger, Carl Reinecke, Max Schillings, Ernst und Clementine Schuch, Bernhard Stavenhagen, Emil Steinbach, Julius Stockhausen, Johann Strauß (Enkel), Richard Strauss, Ludwig Thuille, Siegfried Wagner, Felix Weingartner, Franz Wüllner, Ludwig Wüllner, Hermann Zumpe u. v. a. - Die Porträts (Blattgr. 46 x 30 cm, Plattengr. 30 x 21 cm, Bildgr.: 25,5 x 18 cm) in schönen Abzügen auf aufgewalztem China, jeweils mit Unterschriftenfaksimile und meist mit Verlagsangabe und -nummer. Zu jedem Bildnis gehört ein Textblatt (gelegentlich auch 2; Hans von Bülow mit Brieffaksimile). Zu 3 Bildnissen ist wohl kein Textblatt erschienen, darunter Gustav Mahler, dessen Bildnis auch kein Unterschriftenfaksimile aufweist. Die einzigen Frauen in der Sammlung sind Elisabeth Burmeister und Clementine Schuch. - Der Herausgeber Adolf (Adolph) Eckstein stammte aus Mercydorf (Carani). Er begann als Verleger in Wien Porträtwerke in Lithographie herauszugeben (vgl. Horst Dolezal, Das grosse Mappenwerk von Adolf Eckstein. 915 Porträts aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In: Adler. Zeitschrift für Genealogie und Heraldik, Bd. 28, Beiheft 2, Wien 2016). Ab ca. 1900 übernahm er den 1890 von Julius Eckstein gegründeten Verlag in Berlin (Besitzer waren wie schon beim Wiener Verlag Ignaz Stern und Wilhelm Steiner), der ebenfalls auf Porträtwerke spezialisiert war (vgl. Russell); auch führte er ein Fotoatelier. Der Vertrieb erfolgte in Lieferungen à 4 Porträts, zunächst in Lithographie, dann in der 1884 erfundenen Heliogravüre. Das hat zur Folge, dass man keine Aussage über die Vollständigkeit des Werkes machen kann. Es existieren Buchausgaben von 66 bis 122 Porträts (Ex. der BSB) in unterschiedlichen Zusammenstellungen. Einzelne Porträts oder Sammlungen befinden sich nur in wenigen deutschen Bibliotheken bzw. als Einzelblätter in Porträtsammlungen. - Eine Liste der hier vorhandenen 86 Porträts ist auf Wunsch verfügbar. - Von guter Erhaltung.zzgl. Versandkosten
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Goethe – Eckermann, Johann Peter, Schriftsteller und Vertrauter Goethes (1792-1854).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Linden bei Hannover, 3. V. 1845, Gr.-4°. 3 Seiten. Doppelblatt.
2500.00 €
Aus der Zeit in seiner niedersächsischen Heimat, wohin sich Eckermann 1844-46 wegen der zu geringen Besoldung als weimarischer Hofbibliothekar zurückgezogen hatte. - Langer Antwortbrief an einen Freund in Weimar: "[...] Sie haben mir durch Ihren lieben Brief eine rechte Freude gemacht. - Er traf mich leider unwohl und mein Gemüth ist erst heute frei genug um Ihnen zu antworten. Die 6 rth. 4 1/2 Sgr. Interessen für Ihren Mündel Carl habe ich richtig erhalten [...] Die Zinsen des Genfer Legats hat Soret durch Herrn Rendanten Schwickel besorgen lassen. Das dort verbreitete wohlwollende Gerücht über meine hiesige Anstellung ist ohne den geringsten Grund und Veranlassung. Bitten Sie doch Genast, neben einem freundlichen Griuß von mir, um das von Prutz für mich bestimmte Exemplar ...Aus der Zeit in seiner niedersächsischen Heimat, wohin sich Eckermann 1844-46 wegen der zu geringen Besoldung als weimarischer Hofbibliothekar zurückgezogen hatte. - Langer Antwortbrief an einen Freund in Weimar: "[...] Sie haben mir durch Ihren lieben Brief eine rechte Freude gemacht. - Er traf mich leider unwohl und mein Gemüth ist erst heute frei genug um Ihnen zu antworten. Die 6 rth. 4 1/2 Sgr. Interessen für Ihren Mündel Carl habe ich richtig erhalten [...] Die Zinsen des Genfer Legats hat Soret durch Herrn Rendanten Schwickel besorgen lassen. Das dort verbreitete wohlwollende Gerücht über meine hiesige Anstellung ist ohne den geringsten Grund und Veranlassung. Bitten Sie doch Genast, neben einem freundlichen Griuß von mir, um das von Prutz für mich bestimmte Exemplar seines Erich XIX. Die Nachrichten über das Wohlergehen der Großherzoglichen Familie und das Gedeihen des kräftigen kleinen Prinzen und daß die Frau Großherzogin glücklich in seiner Pflege ist, waren mir besonders erfreulich [...] Unser Preller hat wieder ein ganz wundervolles Bild gemacht, eine Küste von Norwegen. Sein Schüler Hummel ist als ausgezeichneter Künstler vor einigen Monaten aus Italien zurückgekehrt und hat bereits schöne Proben seines Talents abgelegt [...] Die Nachricht über den raschen Bibliotheksbau [den Anbau der Anna-Amalia-Bibliothek] war mir sehr interessant. Hat denn der Baumeister [Coudray] nicht vor allen Dingen der Oberaufsicht vor allem Anfang des Baues den Riss zur Genehmigung vorlegen müssen? - Wenn diess geschehen, so begreife ich kaum die Möglichkeit einer hinterherigen abweichenden Ansicht [...] Sollte sich der Ankauf des Goetheschen Hauses noch wirklich realisiren, so geben Sie mir darüber wohl einige Nachricht [...]" - Etwas gebräunt, kleiner Einriss im Mittelfalz.zzgl. Versandkosten
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Benn, Gottfried, Schriftsteller (1886-1956).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Benn“. Ohne Ort (Berlin), 14. IX. 1933, Gr.-8° (22,5 x 14 cm). 2 Seiten. Doppelblatt.
2400.00 €
An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985) in Paris. Der neunzehnte Brief der Folge: "Reizende Briefe! Besonders der letzte! Ach, sowas ist genussreich! Ich war sehr böse im vorigen zu lesen, dass Sie wieder einen traurigen vernichtet hatten und nicht abgesandt, trotz des ausdrücklichen Hinweises meinerseits, sie an mich zu schicken! Süsse, reizende Kati! Ich war so über alle Maassen erkältet, hatte Fieber, Husten, - zum ersten Mal in meinem Leben habe ich gehustet und gleich sehr gründlich. War mehr als erkältet: tief erkrankt, schwerer Stoß ins Zentrum, Absinken, Altern, Sie haben recht, nicht für sich, gnädige Frau, für mich. Heute geht es mir besser. Das Hiersein meiner Tochter [Nele] strengt mich auch enorm an. Bin so absolut nicht gewohnt, ununterbrochen mit ...An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985) in Paris. Der neunzehnte Brief der Folge: "Reizende Briefe! Besonders der letzte! Ach, sowas ist genussreich! Ich war sehr böse im vorigen zu lesen, dass Sie wieder einen traurigen vernichtet hatten und nicht abgesandt, trotz des ausdrücklichen Hinweises meinerseits, sie an mich zu schicken! Süsse, reizende Kati! Ich war so über alle Maassen erkältet, hatte Fieber, Husten, - zum ersten Mal in meinem Leben habe ich gehustet und gleich sehr gründlich. War mehr als erkältet: tief erkrankt, schwerer Stoß ins Zentrum, Absinken, Altern, Sie haben recht, nicht für sich, gnädige Frau, für mich. Heute geht es mir besser. Das Hiersein meiner Tochter [Nele] strengt mich auch enorm an. Bin so absolut nicht gewohnt, ununterbrochen mit jemandem zu reden und zu sein. Die grösste Anstrengung, die mir vorstellbar ist. Morgen ist es vorbei: Dabei ist sie ein ganz reizendes kluges Wesen, mir sehr verwandt. | Schrecklich, was das Leben einem alles an Zerstreuendem und Ablenkendem auferlegt, statt dass man immer konzentriert sein kann. | Dann ein neuer, schwerer, man kann schon sagen übler Angriff in einem neuen Emigrantenblatt gegen mich: ich bin und habe: Tücke, Niedertracht, Mangel an Scham, Mangel an Geist, letzter Tiefstand, halb pathologisch, halb gemein, ekelerregend, hysterisch, Raserei der Brutalität usw. Darüber ein andermal mehr. Heute nur viele Grüsse und Gedanken an Sie. Meine Tochter lässt Sie schön grüssen. Stört Sie das vielleicht? [...]" - Druck: Meine Begegnung mit G. B., S. 138 f. - Gemeint ist die bekannte Kontroverse zwischen Benn und Klaus Mann, der im ersten Heft der Exilzeitschrift "Die Sammlung" im September 1933 "Gottfried Benn. Oder: Die Entwürdigung des Geistes" veröffentlicht hatte.zzgl. Versandkosten
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Hitchcock, Alfred, Filmregisseur (1899-1980).
Eigenh. Selbstkarikatur mit Unterschrift „Alfred Hitchcock“. Ohne Ort (Frankfurt), ohne Jahr (1. VI. 1964), 4°. 1 Seite.
2400.00 €
Eintrag im Gästebuch (Bl. 23) des Filmkaufmanns bei Universal Lutz Scherer (geb. 1912). - Das Gästebuch, geführt 1958-1975, enthält auch eine Vielzahl von weiteren Eintragungen, darunter zahlreiche Größe der Filmwelt. Besonders prominente Beiträger sind die Hauptdarstellerin in Hitchcocks "Die Vögel" Tippi Hedren (mit Zeichnung, Bl. 19 v und 20), Rock Hudson (mit einem Foto während des Gästebucheintrags; Bl. 25), Charlton Heston (Unterschrift, Bl. 27 v), Don Siegel mit seiner Frau Doe Avedon (Bl. 39) und Mario Adorf (Bl. 42). - Bemerkenswert sind auch Hitchcocks Assistentin Peggy Robertson (Bl. 21), der Filmproduzent Milton R. Rackmil mit seiner Frau Vivian Blaine (Bl. 10), die Schauspielerin Rosemary Forsyth, Hitchcocks italienischer Assistent Giulio Ascarelli (Bl. 22 und 30), ...Eintrag im Gästebuch (Bl. 23) des Filmkaufmanns bei Universal Lutz Scherer (geb. 1912). - Das Gästebuch, geführt 1958-1975, enthält auch eine Vielzahl von weiteren Eintragungen, darunter zahlreiche Größe der Filmwelt. Besonders prominente Beiträger sind die Hauptdarstellerin in Hitchcocks "Die Vögel" Tippi Hedren (mit Zeichnung, Bl. 19 v und 20), Rock Hudson (mit einem Foto während des Gästebucheintrags; Bl. 25), Charlton Heston (Unterschrift, Bl. 27 v), Don Siegel mit seiner Frau Doe Avedon (Bl. 39) und Mario Adorf (Bl. 42). - Bemerkenswert sind auch Hitchcocks Assistentin Peggy Robertson (Bl. 21), der Filmproduzent Milton R. Rackmil mit seiner Frau Vivian Blaine (Bl. 10), die Schauspielerin Rosemary Forsyth, Hitchcocks italienischer Assistent Giulio Ascarelli (Bl. 22 und 30), der Schauspieler Walter Gross (Bl. 32), der Fimproduzent Martin Rackin (Bl. 35) sowie die deutschen Regisseure Volker Schlöndorff (Bl. 37) und May Spils mit ihrem Mann Werner Enke ("Zur Sache Schätzchen", Bl. 40). - Der Briefwechsel Hitchcock/Scherer wurde in der Ausstellung "Die Alptraumfabrik des Alfred Hitchcock" der Filmmuseen Düsseldorf, Frankfurt am Main, München und Potsdam im Jahr 2000 gezeigt. - Gepolsterter grüner Kunsstoffeinband mit dreiseit. Goldschnitt. - Gut erhalten.zzgl. Versandkosten
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Röntgen, Wilhelm Conrad, Physiker, der erste Nobelpreisträger für Physik (1845-1923).
Eigenhändiger Briefkarte mit Unterschrift „W. C. Röntgen“. München, 22. XII. 1922, Qu.-Kl.-8° (8,5 x 11,5 cm). 1 Seite. Karton mit abgerundeten Ecken. Mit eigenhändigen Umschlag, Poststempel „Weilheim“.
2200.00 €
"Liebes Fräulein Gretchen! Ich wollte immer einmal zu Ihnen kommen, um mich mündlich bei Ihnen zu bedanken für die schönen Alpenveilchen, die manche Tage meinen Schreibtisch schmückten; ich kam aber nicht dazu und befürchte Sie heute nicht zu Hause anzutreffen, deshalb nehmen Sie mit diesen Zeilen vorlieb! Gesegnete Weihnachten wünsche ich Ihnen und hoffe, dass Sie das neue Jahr mit Muth antreten, wie es der Jugend geziemt. Mit besten Grüße Ihr. W. C. Röntgen." - Umschlag (gehört möglicherweise nicht zur Karte): "Frau Professor Wagner. München Georgenstr. 46 II." Die Adresse gehörte dem Physiker und Assistenten von Röntgen, Ernst Wagner (1876-1928)."Liebes Fräulein Gretchen! Ich wollte immer einmal zu Ihnen kommen, um mich mündlich bei Ihnen zu bedanken für die schönen Alpenveilchen, die manche Tage meinen Schreibtisch schmückten; ich kam aber nicht dazu und befürchte Sie heute nicht zu Hause anzutreffen, deshalb nehmen Sie mit diesen Zeilen vorlieb! Gesegnete Weihnachten wünsche ich Ihnen und hoffe, dass Sie das neue Jahr mit Muth antreten, wie es der Jugend geziemt. Mit besten Grüße Ihr. W. C. Röntgen." - Umschlag (gehört möglicherweise nicht zur Karte): "Frau Professor Wagner. München Georgenstr. 46 II." Die Adresse gehörte dem Physiker und Assistenten von Röntgen, Ernst Wagner (1876-1928).zzgl. Versandkosten
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Bartók, Béla, Komponist (1881-1945).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Béla Bartók“. Kairo, 26. III. 1932, 8°. 1 Seite.
2200.00 €
An den Musikverlag B. Schott's Söhne in Mainz, während seiner Teilnahme am Ersten Kongress für Arabische Musik in Kairo: "[...] In Beantwortung Ihres Schreibens vom 20. bzw. 23. Febr. ersuche ich Sie von meinem Guthaben 300 M. zurückzuhalten, die ich während meiner Anwesenheit in Frankfurt am M. gegen Mitte Mai bei Ihrem dortigen Vertreter persönlich beheben werde. Den Rest, M. 550.90 werde ich Ihrem Vorschlag gemäss bei Rozsavölgyi & Cie in Budapest beheben. Die Belegexemplare habe ich dankend erhalten [...]". - Darunter der handschriftliche Vermerk eines Verlagsmitarbeiters: "Mk 850.90 lt. m Brief 21./2. 32 bereits durch Rozsavölgyi angewiesen". - Der Erste Kongress für Arabische Musik vom 14. III. bis 3. IV. 1932 in Kairo wurde von dem französischen Musikethnologen Rodolphe ...An den Musikverlag B. Schott's Söhne in Mainz, während seiner Teilnahme am Ersten Kongress für Arabische Musik in Kairo: "[...] In Beantwortung Ihres Schreibens vom 20. bzw. 23. Febr. ersuche ich Sie von meinem Guthaben 300 M. zurückzuhalten, die ich während meiner Anwesenheit in Frankfurt am M. gegen Mitte Mai bei Ihrem dortigen Vertreter persönlich beheben werde. Den Rest, M. 550.90 werde ich Ihrem Vorschlag gemäss bei Rozsavölgyi & Cie in Budapest beheben. Die Belegexemplare habe ich dankend erhalten [...]". - Darunter der handschriftliche Vermerk eines Verlagsmitarbeiters: "Mk 850.90 lt. m Brief 21./2. 32 bereits durch Rozsavölgyi angewiesen". - Der Erste Kongress für Arabische Musik vom 14. III. bis 3. IV. 1932 in Kairo wurde von dem französischen Musikethnologen Rodolphe d'Erlanger initiiert. Zu den Teilnehmern zählten neben Bartók auch Paul Hindemith, Robert Lachmann und Henry George Farmer. "Although Bela Bartok is most often viewed as a composer whose music derived many of its features from his study of Eastern European folk elements, the composer also had a longtime fascination with the music of the Arab world. Notably, Bartoks travels [...] in 1932 provided him with unique perspectives that greatly informed a number of subsequent compositions (Kristy K. Riggs, Bartok in the Desert, in: Musical Quarterly 90, 1 (2007), S. 72ff.). - Die erwähnten Zahlungen beziehen sich auf Bartoks "44 Duos für 2 Violinen", von denen 1932 einzelne Nummern im Heft 4 der "Spielmusik für Violine" bei Schott in Mainz veröffentlicht wurden. Die vollständige Ausgabe erschien 1933 in der Universal Edition. - Vgl. Benze Szabolsci, Béla Bartok. Weg und Werk, Kassel 1972, S. 351; der Brief nicht in den Ausgaben von János Demény. - Ungedruckt.zzgl. Versandkosten
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Joachim-Quartett – Schmutzer, Ferdinand, Maler und Graphiker (1870-1928).
Das Joachim-Quartett beim Musizieren. Radierung mit Roulette. In der Platte und eigenh. signiert. Ohne Ort (Wien), 1904, Bildgröße: 87,5 x 126 cm. Unter Glas gerahmt (Gesamtgröße: 111,5 x 148 cm).
2000.00 €
Thieme-B. XXX, 184: "Wohl die größte Platte, die je radiert wurde." Weixlgärtner VIII, 77. - Berühmte Radierung, welche die Musiker Robert Hausmann, Joseph Joachim, Emanuel Wirth und Carl Halir mit ihren Instrumenten und den Noten des Quartettes op. 59, Nr. 3 von Ludwig van Beethoven; halbfigurig, in Nahsicht. - 1904 "stellte Ferdinand Schmutzer eine seiner bemerkenswertesten Graphiken überhaupt fertig: Das Joachim-Quartett. Zur Zeit seiner Entstehung galt diese Radierung [...] als eine der größten Druckgraphiken der Welt. Nicht nur die Wahl des ungewöhnlichen Formats, auch die Komposition der vier Musiker an sich sorgten für großes Aufsehen und machten Ferdinand Schmutzer in kürzester Zeit bekannt" (B. Holaus und M. Peschke, Hrsg., Ferdinand Schmutzer 1870-1928. Die ...Thieme-B. XXX, 184: "Wohl die größte Platte, die je radiert wurde." Weixlgärtner VIII, 77. - Berühmte Radierung, welche die Musiker Robert Hausmann, Joseph Joachim, Emanuel Wirth und Carl Halir mit ihren Instrumenten und den Noten des Quartettes op. 59, Nr. 3 von Ludwig van Beethoven; halbfigurig, in Nahsicht. - 1904 "stellte Ferdinand Schmutzer eine seiner bemerkenswertesten Graphiken überhaupt fertig: Das Joachim-Quartett. Zur Zeit seiner Entstehung galt diese Radierung [...] als eine der größten Druckgraphiken der Welt. Nicht nur die Wahl des ungewöhnlichen Formats, auch die Komposition der vier Musiker an sich sorgten für großes Aufsehen und machten Ferdinand Schmutzer in kürzester Zeit bekannt" (B. Holaus und M. Peschke, Hrsg., Ferdinand Schmutzer 1870-1928. Die Musikerporträts. Wien 2001, S.19). - Der Druckgraphiker, Photograph und Porträtmaler Ferdinand Schmutzer wurde 1901 Mitglied der Wiener Secession, 1908 Professor an der Akademie der bildenden Künste Wien berufen worden. Er war der erste, der mit großformatigen Platten arbeitete. - Wenige Kratzspuren, minimal fleckig und gebräunt. - Versandkosten bitte erfragen.zzgl. Versandkosten
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Schumann, Clara, Pianistin und Komponistin (1819-1896).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Clara Schumann geb. Wieck“. Dresden, „Waisenhausstraße Nro. 6, 1 Treppe“, 14. IV. 1845, Gr.-8°. 3 Seiten. Doppelblatt mit Adresse ud Prägung „Bath“.
1980.00 €
Verhältnismäßig früher Brief an die Pianistin Peppina (Josepha) Tutein, geb. Siboni (1806-1866) in Kopenhagen: "Durch Herrn MDr: Gade erlaube ich mir Ihnen eine meiner letzten Compositionen zweites Scherzo zu überschicken, welches ich so frei war Ihnen zu dediciren. Ich sende es Ihnen mit der Bitte, es als einen Beweis meiner Erinnerung freundlich aufzunehmen. Leider war es mir im vergangenen Sommer nicht vergönnt Ihre Fräulein Tochter in Leipzig zu sehen; doppelt leid that es mir, als ich längst gewünscht von Ihnen und Ihrem Wohlbefinden Näheres zu hören; vielleicht machen Sie mir die Freude und senden mir einige Zeilen, die mich dann hoffentlich dessen versichern. Von uns wüsste ich Ihnen nur Erfreuliches mitzutheilen: mein Mann war längere Zeit leidend, bessert sich jedoch ...Verhältnismäßig früher Brief an die Pianistin Peppina (Josepha) Tutein, geb. Siboni (1806-1866) in Kopenhagen: "Durch Herrn MDr: Gade erlaube ich mir Ihnen eine meiner letzten Compositionen zweites Scherzo zu überschicken, welches ich so frei war Ihnen zu dediciren. Ich sende es Ihnen mit der Bitte, es als einen Beweis meiner Erinnerung freundlich aufzunehmen. Leider war es mir im vergangenen Sommer nicht vergönnt Ihre Fräulein Tochter in Leipzig zu sehen; doppelt leid that es mir, als ich längst gewünscht von Ihnen und Ihrem Wohlbefinden Näheres zu hören; vielleicht machen Sie mir die Freude und senden mir einige Zeilen, die mich dann hoffentlich dessen versichern. Von uns wüsste ich Ihnen nur Erfreuliches mitzutheilen: mein Mann war längere Zeit leidend, bessert sich jedoch jetzt in der herrlichen Frühjahr'sluft und mir geht es auch ganz gut. Wir leben seit 6 Monaten hier,und bleiben auch diesen Sommer noch - für den Winter haben wir allerlei Pläne,doch sind es eben nur noch Pläne. Manches theilte ich Ihnen gern noch mit, doch muß ich mich noch sehr schonen, besonders gerade mit Schreiben - ich bin nämlich am 11ten März von einen dritten Töchterchen glücklich entbunden worden, und also augenblicklich noch Wöchnerin. Daher verzeihen Sie mir, hochgeehrte Frau, diese wenigen Zeilen. Empfehlen Sie mich Ihrer geehrten Familie und bewahren Sie immer ein freundliches Wohlwollen [...]" - Die Adressatin war eine Tochter des Sängers und Gesangspädagogen Guiseppe Siboni (1780-1839), der 1818 von König Christian VIII. von Dänemark als Direktor der Sängerschule am Königlichen Theater nach Kopenhagen geholt wurde. Seit 1824 war sie mit Ferdinand Tutein (1788-1880) verheiratet. - Der Däne Niels W. Gade (1817-1890) kam 1843 mit königlichem Stipendium nach Leipzig, wo er 1844 zweiter Dirigent der Gewandhauskonzerte und 1847 Nachfolger Mendelssohns war. 1848 kehrte er nach Kopenhagen zurück. Er war mit Schumann befreundet, der ihm sein Klaviertrio op. 110 widmete. - Clara Schumanns "Zweirtes Scherzo" (c-moll; Op.14) war 1845 in Leipzig bei Breitkopf und Härtel mit der Widmung " Madame Tutein née Siboni" erschienen. - Die dritte Tochter von Robert und Clara Schumann war die am 11. März geborene Julie Schumann (1845-1872). - Siegelausriß alt hinterlegt, Knickfalte eingerissen. - Briefdatenbank Nr. 8119 (ohne weitere Angaben).zzgl. Versandkosten
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Uecker, Günther, Künstler (geb. 1930).
Nagelbild. Ohne Titel. Graphitstift mit Nagel auf Zeichenkarton. Eigenhändig signiert und datiert „Uecker 90“. Ohne Ort (Düsseldorf), 1990, 10,5 x 15 cm. Beiliegend die Vorderseite des adressierten Umschlags.
1950.00 €
Nagel in den Zeichenkarton gestochen, von Uecker umrahmt und unten rechts signiert und datiert.Nagel in den Zeichenkarton gestochen, von Uecker umrahmt und unten rechts signiert und datiert.zzgl. Versandkosten
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Schumann, Clara, Pianistin und Komponistin (1819-1896).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Lichtental bei Baden-Baden, 11. VI. 1870, 8°. 2 1/2 Seiten. Doppelblatt.
1950.00 €
An Therese Heisterhagen, deren Tochter sie unterrichten soll: "[...] herzlich danke ich IHnen für Ihre freundliche Zuschrift und das Zutrauen welches Sie mir schenken. Meine Zeit ist nun zwar immer sehr in Anspruch genommen, jedoch gebe ich immer einige Stunden, und widme diese gerne wirklich begabten Schülerinnen. Ich könnte Ihrer Frl. Tochter aber nur von jetzt bis Ende July oder im Septenber Unterricht ertheilen, da ich den Monat August abwesend [...]" - Bei der Schülerin handelt es sich um Marie Heisterhagen, die tatsächlich von Clara Schumann unterrichtet werden sollte und die später selbst am Conservatorium Zürich lehrte. - Schumann-Briefdatenbank Nr. 27166 (nicht in SBE II.10; vorgesehen für IV.7 Addenda). - Ungedruckt.An Therese Heisterhagen, deren Tochter sie unterrichten soll: "[...] herzlich danke ich IHnen für Ihre freundliche Zuschrift und das Zutrauen welches Sie mir schenken. Meine Zeit ist nun zwar immer sehr in Anspruch genommen, jedoch gebe ich immer einige Stunden, und widme diese gerne wirklich begabten Schülerinnen. Ich könnte Ihrer Frl. Tochter aber nur von jetzt bis Ende July oder im Septenber Unterricht ertheilen, da ich den Monat August abwesend [...]" - Bei der Schülerin handelt es sich um Marie Heisterhagen, die tatsächlich von Clara Schumann unterrichtet werden sollte und die später selbst am Conservatorium Zürich lehrte. - Schumann-Briefdatenbank Nr. 27166 (nicht in SBE II.10; vorgesehen für IV.7 Addenda). - Ungedruckt.zzgl. Versandkosten
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Clemenceau, George, Staatsmann (1841-1929).
Eigenh. Manuskript. , Ohne Ort und Jahr, 4°. 4 Seiten auf 4 Blättern.
1800.00 €
"Etats d'âme || Quand je cherche à comprendre la crise que traverse le parti républicain, et, avec lui, toutes les forces de gouvernement dont ce pays peut disparer, je me rends très bien compte que l'état d'ésprit doit nécessairement différer chez les hommes qui concoururent à la fondation de la République et chez ceux qui fonde d'avoir été trempés dans les dures épreuves, ne demandent au régime que des facultés de vie publique dont leurs ambitions au jour le jour puissent s'accomoder [...]" Clemeceau évoque les premières années de la République, combattue "par d'imposantes forces de réaction, sous le commandement d l'église romaine"; puis "dans la liberté, cinquante ans de paix, d'ordre et de prosperité"; les orages du Boulangisme et de l'affaire Dreyfus, etc. Le ..."Etats d'âme || Quand je cherche à comprendre la crise que traverse le parti républicain, et, avec lui, toutes les forces de gouvernement dont ce pays peut disparer, je me rends très bien compte que l'état d'ésprit doit nécessairement différer chez les hommes qui concoururent à la fondation de la République et chez ceux qui fonde d'avoir été trempés dans les dures épreuves, ne demandent au régime que des facultés de vie publique dont leurs ambitions au jour le jour puissent s'accomoder [...]" Clemeceau évoque les premières années de la République, combattue "par d'imposantes forces de réaction, sous le commandement d l'église romaine"; puis "dans la liberté, cinquante ans de paix, d'ordre et de prosperité"; les orages du Boulangisme et de l'affaire Dreyfus, etc. Le parti socialiste se maintient; seule l'Eglise soutient la "révolution monarchique", mais "les partis qui s'orientent vers le pouvoir" sont désorganisés, et ne sont que des combinaisons d'ambitions individuelles, etc. Il s'élève contre la ménace d'un "parti national" "qui ne pourrait qu'achever la désorganisation de notre malheureux pays sous la ménace perpetuelle de l'étranger." Le peuple francais a besoin d'une force morale, il pourrait se soulever. Clemenceau n'a pas d'ambition personnelle, mais il continuera à protester, etc. - Gut erhalten. Sehr seltenes historisches Dokument.zzgl. Versandkosten
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Brecht, Bertolt, Schriftsteller (1898-1956).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift „Bertolt Brecht“. Berlin, 18. V. 1954., Qu.-Gr.-8° (14,5 x 21 cm). 1 Seite. Briefkopf „Berliner Ensemble“. Gelocht..
1800.00 €
An die Pioniere der Klasse 8 der Grundschule Wahrenbrück, Bezirk Cottbus: "Liebe Freunde, ich danke Euch für Euren Brief und schicke Euch mit gleicher Post DM 70.- -. Das ist das Feriengeld für zwei Pioniere. Ich wünsche Euch allen recht vergnügte Ferien [...]" - Die Kinder hatten ursprünglich um die Patenschaft für einen Schüler gebeten, "der z. B. einer kinderreichen Familie enstammt" und hatten zwei Fotos (Gruppenbild und Zeltplatz im Grünen) geschickt. Ein Platz koste etwa 32 Mark. Auf seine Geldspende hin erhielt Brecht einen am 31. Juli datierten Dankesbrief der Zimmermannstöchter Lerch aus dem Ferienlager Hagen auf Rügen. - Vgl. Briefe 3 (1998), Anm. S. 575.An die Pioniere der Klasse 8 der Grundschule Wahrenbrück, Bezirk Cottbus: "Liebe Freunde, ich danke Euch für Euren Brief und schicke Euch mit gleicher Post DM 70.- -. Das ist das Feriengeld für zwei Pioniere. Ich wünsche Euch allen recht vergnügte Ferien [...]" - Die Kinder hatten ursprünglich um die Patenschaft für einen Schüler gebeten, "der z. B. einer kinderreichen Familie enstammt" und hatten zwei Fotos (Gruppenbild und Zeltplatz im Grünen) geschickt. Ein Platz koste etwa 32 Mark. Auf seine Geldspende hin erhielt Brecht einen am 31. Juli datierten Dankesbrief der Zimmermannstöchter Lerch aus dem Ferienlager Hagen auf Rügen. - Vgl. Briefe 3 (1998), Anm. S. 575.zzgl. Versandkosten
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Benn, Gottfried, Schriftsteller (1886-1956).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „B.“. Ohne Ort (Berlin), 21. X. 1933, Gr.-4° (27,5 x 22 cm). 1 Seiten. Briefkopf „Dr. med. Gottfried Benn“. Mit eigenhändigen Umschlag.
1800.00 €
An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985) in Pistyan (Piestany), einem Heilbad im Westen der Slowakei, "Thermia Palace Hotel". Der neunzehnte Brief der Folge: "Liebste Kati, gnädige Frau, | ich sass nicht nur in Arbeit, ich hatte Krach, musste mich meiner Haut wehren nach den verschiedensten Seiten, Briefe diktieren, eine Rundfunksache arbeiten, Proben dazu mitmachen (mit Musik), sehr viel in der Praxis zu tun, seit Langem endlich mal wieder, kurz: Gedenken an Kati eine Fülle, aber keine Ruhe zum Schreiben und Betrachten. Ihre Tochter sieht sehr lieb aus, ähnelt Ihnen atmosphärisch sehr, fluidummässig. Ihre weissen Haare - wo haben Sie die bezogen? Nicht von Ihnen, gnädige Frau. Und wenn: besonders süss! Alles in Ordnung, chère Kati. Bestens! Nur innerlich zum Bersten mit ...An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985) in Pistyan (Piestany), einem Heilbad im Westen der Slowakei, "Thermia Palace Hotel". Der neunzehnte Brief der Folge: "Liebste Kati, gnädige Frau, | ich sass nicht nur in Arbeit, ich hatte Krach, musste mich meiner Haut wehren nach den verschiedensten Seiten, Briefe diktieren, eine Rundfunksache arbeiten, Proben dazu mitmachen (mit Musik), sehr viel in der Praxis zu tun, seit Langem endlich mal wieder, kurz: Gedenken an Kati eine Fülle, aber keine Ruhe zum Schreiben und Betrachten. Ihre Tochter sieht sehr lieb aus, ähnelt Ihnen atmosphärisch sehr, fluidummässig. Ihre weissen Haare - wo haben Sie die bezogen? Nicht von Ihnen, gnädige Frau. Und wenn: besonders süss! Alles in Ordnung, chère Kati. Bestens! Nur innerlich zum Bersten mit Trümmern und Modder angefüllt. Muß arbeiten. Tausend Grüsse und Küsse auf die Hand! [...]" - Druck: Meine Begegnung mit G. B., S. 142. - Die "Rundfunksache" ist "Zucht und Zukunft. Vortrag, gehelten im Oktober 1933 in der Berliner Funkstunde" (Druck in Eckart, X, 1, 1934 sowie den Gesamtausgaben). Benn lernte die ältere der beiden Töcher, Edith von Porada, spätere Archäologin, in Berlin kennen ( Meine Begegnung mit G. B., S. 127).zzgl. Versandkosten
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Benn, Gottfried, Schriftsteller (1886-1956).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Benn“. Ohne Ort (Berlin), 9. VII. 1933, 8° (14,7 x 10,5 cm). 2 Seiten. Briefkopf „Dr. med. Gottfried Benn“. Kartonpapier.
1800.00 €
An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985). Der dritte Brief der Folge: "Vielen Dank für Ihre freundlichen Zeilen. Bin sehr froh, daß Sie gut zu Hause angekommen sind. Vielleicht rufe ich [Max] Beckmann an, würde gerne jemanden sehn, der Sie kennt, den Sie so gernhaben, bin aber nicht sehr erpicht auf neue Menschen, gehe ja nirgends hin. Denke oft an Sie, gnädige Frau, werfe oft einen Blick in Ihr Gesicht, kürzlich fiel mir ein, dass ich garnicht wusste, was für Schuhe Sie eigentlich trugen, sonst weiss ich alles. - Eine meiner Lieblingsstellen von mir ist jenes Sopransolo im 1. Teil des Oratoriums ["Das Unaufhörliche", vertont von Paul Hindemith 1931]: 'wenn es in Blüte steht ...' u.s.w. Sowas kann man nicht machen, sowas entsteht. Ewiger Traum, dass man etwas nicht macht, ...An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985). Der dritte Brief der Folge: "Vielen Dank für Ihre freundlichen Zeilen. Bin sehr froh, daß Sie gut zu Hause angekommen sind. Vielleicht rufe ich [Max] Beckmann an, würde gerne jemanden sehn, der Sie kennt, den Sie so gernhaben, bin aber nicht sehr erpicht auf neue Menschen, gehe ja nirgends hin. Denke oft an Sie, gnädige Frau, werfe oft einen Blick in Ihr Gesicht, kürzlich fiel mir ein, dass ich garnicht wusste, was für Schuhe Sie eigentlich trugen, sonst weiss ich alles. - Eine meiner Lieblingsstellen von mir ist jenes Sopransolo im 1. Teil des Oratoriums ["Das Unaufhörliche", vertont von Paul Hindemith 1931]: 'wenn es in Blüte steht ...' u.s.w. Sowas kann man nicht machen, sowas entsteht. Ewiger Traum, dass man etwas nicht macht, sondern dass es entsteht. - Ihnen merkwürdig verbunden [... kopfstehend auf der ersten Seite: Bitte das Stück!]" - Druck: Meine Begegnung mit G. B., S. 121 f. - Käthe von Porada hatte ein Stück "Die Heiligen" geschrieben, eine Art Märchenspiel in gebundener Sprache (ungedruckt).zzgl. Versandkosten
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Schönberg, Arnold, Komponist (1874-1951).
Erwartung (Monodram). Dichtung von Marie Pappenheim. Op.17. Wien und Leipzig, Universal-Edition (VN U.E. 5361), 1916, Gr.-Fol. (42 x 30 cm). Hellbraunes Hldr. d. Zt. mit breitem Rücken und eingeb. Orig.-Vorderumschlag (dieser fleckig).
1750.00 €
Sehr seltene erste Ausgabe der großen Orchesterpartitur. -"Erwartung" ist Schönbergs erstes erstes Werk, das er für die Bühne komponierte. Obwohl er seine Komposition bereits am 12. September 1909 abgeschlossen hatte, fand die Uraufführung erst am 6. Juni 1924 unter der Leitung von Alexander von Zemlinsky statt. Die Tonalität ist aufgelöst, die traditionelle Harmonik außer Kraft gesetzt. Dem subjektiv-psychologischen Text entsprechend verfasste Schönberg eine freiströmende, noch durch keine Zwölftontechnik regulierte Musik voller emotionalen Extreme. Ein Relikt der Spätromantik ist das groß besetzte Orchester. - Titelblatt leicht fleckig, leichte Gebrauchsspuren. - Aus dem Besitz des Komponisten Francis Poulenc (1899-1963), mit dessen Namenseintrag in blauer Tinte auf dem ...Sehr seltene erste Ausgabe der großen Orchesterpartitur. -"Erwartung" ist Schönbergs erstes erstes Werk, das er für die Bühne komponierte. Obwohl er seine Komposition bereits am 12. September 1909 abgeschlossen hatte, fand die Uraufführung erst am 6. Juni 1924 unter der Leitung von Alexander von Zemlinsky statt. Die Tonalität ist aufgelöst, die traditionelle Harmonik außer Kraft gesetzt. Dem subjektiv-psychologischen Text entsprechend verfasste Schönberg eine freiströmende, noch durch keine Zwölftontechnik regulierte Musik voller emotionalen Extreme. Ein Relikt der Spätromantik ist das groß besetzte Orchester. - Titelblatt leicht fleckig, leichte Gebrauchsspuren. - Aus dem Besitz des Komponisten Francis Poulenc (1899-1963), mit dessen Namenseintrag in blauer Tinte auf dem Titelblatt.zzgl. Versandkosten
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Rilke, Rainer Maria, Schriftsteller (1875-1926).
Eigenh. unvollständiger Brief mit Unterschrift Venedig, 13. VI. 1912 (Poststempel), Kl.-4° (18 x 13,5 cm). 2 Seiten. Doppelblatt. Mit eigenh. adressiertem Umschlag (frankiert und gestempelt).
1750.00 €
Das Doppelblatt "2.)" eines Briefes aus der offenbar ansonsten verlorenen Korrespondenz mit dem Bibliothekar Johannes (Hans) Thummerer (1888-1921), der von April bis Juli 1912 die Bibliothek in Schloß Duino bei Triest für dessen Besitzerin Marie von Thurn und Taxis - Rilkes Freundin - orden sollte. Rilke hielt sich ebenfalls, unterbrochen von Reisen nach Venedig, im Schloß auf und schuf dort u. a. die berühmten "Duineser Elegien". In Venedig ließ er sich mit Büchern aus Duino versorgen: "Ich muß schließen -, nur noch den Dank für Ihre letzte Büchersendung. Bevor Sie Duino verlassen, werde ich alle aus der Bibliothek stammenden Bücher zurückschicken oder etwa mitbringen, wenn ich komme. Richtig, es würde mich interessieren zu wissen, ob Sie passende kleine Etiquetten für die ...Das Doppelblatt "2.)" eines Briefes aus der offenbar ansonsten verlorenen Korrespondenz mit dem Bibliothekar Johannes (Hans) Thummerer (1888-1921), der von April bis Juli 1912 die Bibliothek in Schloß Duino bei Triest für dessen Besitzerin Marie von Thurn und Taxis - Rilkes Freundin - orden sollte. Rilke hielt sich ebenfalls, unterbrochen von Reisen nach Venedig, im Schloß auf und schuf dort u. a. die berühmten "Duineser Elegien". In Venedig ließ er sich mit Büchern aus Duino versorgen: "Ich muß schließen -, nur noch den Dank für Ihre letzte Büchersendung. Bevor Sie Duino verlassen, werde ich alle aus der Bibliothek stammenden Bücher zurückschicken oder etwa mitbringen, wenn ich komme. Richtig, es würde mich interessieren zu wissen, ob Sie passende kleine Etiquetten für die Nummerierung der Bücher auftreiben konnten; wie haben Sies damit gehalten, - bringen Sie sie auf dem Einband an oder innen? Das Letzte ist vorzuziehen, nicht? außer, es hätten sich hübsche altmodische Schilder gefunden. Zum Schluss findet sich wirklich, auch heute noch, ein Anliegen aus meinen Büchern: von den Leopardi-Bänden den Gedichtband 'Poesie' und, falls sie unter den großen (handschriftliches enthaltenden) Couverts eines entdecken, das 'Bichat' überschrieben ist, so wäre auch dieses mir ungemein willkommen. Dieses wird aber sicher der Plagen letzte sein. Sie aufrichtig grüßend [...]" - Umschlag mit Adresse: "Sr. H. | Herrn Dr. Hans Thummerer, | Schloß Duino | P. / Nabresina | Littorale Austriaco." Stempel "Venezia Ferrovia 13.6.12-7". - Den Sommer 1912 vom 9. Mai bis zum 11. September verbrachte Rilke in Venedig, ab 14. Mai im Palazzo der Fürstin Valmarana und ihrer Tochter Agapia, genannt Pia, mit der ihn eine herzliche Freundschaft verband. Zur selben Zeit erschien der "Cornet" als Inselbändchen Nr. 1 und verkaufte sich in den ersten Wochen gleich in 8000 Exemplaren. - Über die erwähnten Signaturenschildchen hatte Marie von Thurn und Taxis aus Wien am 9. Juni 1912 an Rilke in Venedig geschrieben: "[...] könnten Sie den Bücherich [d. i. Thummerer] etwas beschleunigen [...] Dann hat er keine Nummern auf die Bücher selbst geben wollen - und das muss doch sein, nicht wahr? denn sonst wie könnte man je etwas finden. Er hat mir zwar dann gesagt er wird es thun, aber ich wollte Sie noch fragen - es ist freilich für die schönen Einbände etwas schade - aber die schönsten könnte man dadurch schonen daß man die Nummer innen gibt, nicht wahr? [...]" (Bw Rilke und Marie von Thurn und Taxis). - Zuletzt 1983 in der Auktion 145, Nr. 93 bei Tenner, Heidelberg (ebenfalls schon unvollständig, Zuschlag 2000.- DM).zzgl. Versandkosten
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Strawinsky, Igor, Komponist (1882-1971).
Pater Noster pour choeur mixte a capella. Paris, Édition Russe de Musique, 1932, Kl.-Fol. (27,5 x 18,5 cm))°. 4 Seiten. Orig.-Umschlag.
1750.00 €
Erste Ausgabe. - Farbiger Originalumschlag in Russisch ("Otche nash") mit eigenh. Widmung und U. für den Musikritiker und Komponisten Roland-Manuel (d. i. Roland Alexis Manuel Lévy; 1891-1966): "À Rolland Manuel avec mes bons voeux pour les fêtes de Noël son ami I. Strawinsky Paris le 24 XII 37". - Roland-Manuel war 1947-61 Professor am Conservatoire und ab 1949 Präsident des Internationalen Musikrates der UNESCO.Erste Ausgabe. - Farbiger Originalumschlag in Russisch ("Otche nash") mit eigenh. Widmung und U. für den Musikritiker und Komponisten Roland-Manuel (d. i. Roland Alexis Manuel Lévy; 1891-1966): "À Rolland Manuel avec mes bons voeux pour les fêtes de Noël son ami I. Strawinsky Paris le 24 XII 37". - Roland-Manuel war 1947-61 Professor am Conservatoire und ab 1949 Präsident des Internationalen Musikrates der UNESCO.zzgl. Versandkosten
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Searle, Ronald, Grafiker und Zeichner (1920-2011).
Eigenh. kolorierte und signierte Federzeichnung mit Widmung und Paraphe am Unterrand. , Ohne Ort und Jahr, Blattgr.: 40,5 x 35 cm. Bildgr.: 27 x 30 cm. Zeichenkarton.
1500.00 €
Katze mit Hut reitet auf einem Bein stehend auf einem nach rechts aufspringendem Pferd. - Ähnliche Motive verwendete Searle in seinen Büchern "Cats. New and Revised Edition" und "Big Fat Cat Book". - Widmung in blauem Farbstift: "A Charles avec les meilleus voeux R. S." - Searle zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Zeichnern; Friedrich Dürrenmatt nannte ihn einen "Jonathan Swift an der Feder". - Oberrand etwas knittrigKatze mit Hut reitet auf einem Bein stehend auf einem nach rechts aufspringendem Pferd. - Ähnliche Motive verwendete Searle in seinen Büchern "Cats. New and Revised Edition" und "Big Fat Cat Book". - Widmung in blauem Farbstift: "A Charles avec les meilleus voeux R. S." - Searle zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Zeichnern; Friedrich Dürrenmatt nannte ihn einen "Jonathan Swift an der Feder". - Oberrand etwas knittrigzzgl. Versandkosten
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Rockstroh, Heinrich, Mathematiker und Pädagoge (1770- 1837).
Anweisung zum Modelliren aus Papier oder aus demselben allerley Gegenstände im Kleinen nachzuahmen. Ein nützlicher Zeitvertreib für Kinder […] Mit einer Vorrede vom Hrn Legations-Rath Bertuch begleitet. Weimar, Landes-Industrie-Compoir, 1802, 8°. Mit 21 gefalt. gestoch. Tafeln. X, 132 S., 1 Bl. Schlichte schwarze Pp. d. Zt. (bestoßen).
1500.00 €
Erste Ausgabe, sehr selten. - Sehr frühe Vorlagen für Bastelbogen: Stutzuhr, Tisch, Kommode, Taubenhaus, Strohhäuschen usw. Das dritte Kapitel mit den Angaben zur Verfertigung der Modelle, die zum einen die Möblierung eines Zimmers, zum anderen den Bau eines kleinen Dorfes ermöglichen. - Rockstroh war ein Pionier des Beschäftigungsbuches. "Allerdings bemüht er sich, schon in seiner ersten, von Fr. J. Bertuch in der Vorrede gelobten Veröffentlichung [...] durchweg um eine didaktisch begründete Anordnung des Stoffes, und es gelingt ihm, die naturgeschichtlichen und technischen Kenntnisse seiner Zeit in angemessener, schlichter und faßlicher, wenn auch gelegentlich trockener Sprache zu vermitteln." (LKJL III, S. 193). - Eine 2. Aufl. erschien 1822. - Wegehaupt I,1804. Seebaß II, ...Erste Ausgabe, sehr selten. - Sehr frühe Vorlagen für Bastelbogen: Stutzuhr, Tisch, Kommode, Taubenhaus, Strohhäuschen usw. Das dritte Kapitel mit den Angaben zur Verfertigung der Modelle, die zum einen die Möblierung eines Zimmers, zum anderen den Bau eines kleinen Dorfes ermöglichen. - Rockstroh war ein Pionier des Beschäftigungsbuches. "Allerdings bemüht er sich, schon in seiner ersten, von Fr. J. Bertuch in der Vorrede gelobten Veröffentlichung [...] durchweg um eine didaktisch begründete Anordnung des Stoffes, und es gelingt ihm, die naturgeschichtlichen und technischen Kenntnisse seiner Zeit in angemessener, schlichter und faßlicher, wenn auch gelegentlich trockener Sprache zu vermitteln." (LKJL III, S. 193). - Eine 2. Aufl. erschien 1822. - Wegehaupt I,1804. Seebaß II, 1679 ("selten und wichtig"). - Gering fleckig.zzgl. Versandkosten
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Kolf (Kolff) von Vettelhoven zu Hausen, Karl Wilhelm Friedrich, Jurist und Amtmann, .
Versuch Einer Beantwortung Der Zwey Fragen: 1. Woher entstehet der Drang zur Anarchie? 2. Giebt es ein Mittel, diesem Einhalt zu thuen? Dem denkenden Bürger gewidmet. Ohne Ort und Jahr [Coesfeld, bei Wittneven auf Kosten des Verfassers, 1798], Kl.-8° (16 x 9 cm). 272 S., 1 Bl. Kart. d. Zt. (beschabt Rücken schadhaft).
1500.00 €
Einzige Ausgabe. - KVK kennt lediglich das Exemplar der Staatsbibliothek Berlin und dessen Digitalisat. - Das teilweise polemische Pamphlet erklärt die "gemäßigte Regierung" einer Monarchie mit verantwortungsvollem adeligen "Mittelstand" zur wünschenswertesten Staatsform. Wo allgemeiner Wohlstand herrsche, fehle der Grund zu revoltieren. Allerdings müsse man Illuminaten und und die empfindsame Literatur in der Folge von Voltaire und Raynal, "Werther und Sigward" (S. 95), in Zaum halten, die den Bürgern Unzufriedenheit einrede. Die Französische Revolution erklärt Kolf als Folge des vorangegangenen Staatsbankrotts. Gesetzliche Überregulierung beschränke die Freiheit und führe zu Umstürzungen. "Das innerliche Gefühl seiner Würde lernet jedem Menschen, dass wahre bürgerliche ...Einzige Ausgabe. - KVK kennt lediglich das Exemplar der Staatsbibliothek Berlin und dessen Digitalisat. - Das teilweise polemische Pamphlet erklärt die "gemäßigte Regierung" einer Monarchie mit verantwortungsvollem adeligen "Mittelstand" zur wünschenswertesten Staatsform. Wo allgemeiner Wohlstand herrsche, fehle der Grund zu revoltieren. Allerdings müsse man Illuminaten und und die empfindsame Literatur in der Folge von Voltaire und Raynal, "Werther und Sigward" (S. 95), in Zaum halten, die den Bürgern Unzufriedenheit einrede. Die Französische Revolution erklärt Kolf als Folge des vorangegangenen Staatsbankrotts. Gesetzliche Überregulierung beschränke die Freiheit und führe zu Umstürzungen. "Das innerliche Gefühl seiner Würde lernet jedem Menschen, dass wahre bürgerliche Freyheit, wahre bürgerliche Gleichheit Rechte sind, deren Genuss jeder Staats-Bürger in Gefolg des bürgerlichen Vereins von der Obrigkeit zu fodern befugt ist" (S. 144). Man fühlt sich an Ludwig Ehrhards "Wohlstand für alle" erinnert: "Die Schnelligkeit, mit welcher Deutschland sich von den erlittenen Verwüstungen erholte, dessen stäts zunehmender Wohlstand [...] sind unwiderlegliche Beweise, dass die Declamationen gegen die ehemaligen Regierungen sehr übertrieben, wo nicht ganz falsch sind." (S. 72 f.). - Driver nennt den Verfasser "Carolus L. B. de Kolff ex Hameren, Satrapiae Horstmariensis, Electoris Palatini Consiliarius intimus & Satrapa in Nideck Ducatus Juliacensis", Raßmann und zeitgenössischen Hofkalendern zufolge stammte er gebürtig aus Hamern im Kreis Coesfeld, war jülich- und bergischer Geheimrat und Oberappelationsgerichtsrat des Kurfürsten von der Pfalz (Karl Theodor von Pfalz-Bayern) sowie Amtmann in Horstmar und Nideggen in der Grafschaft Jülich. Er war verheiratet mit Rosina Theodora von Droste zu Visschering. - Raßmann I, 182. Verfasser, Druckort und Jahr sind ermittelt nach: Friedrich Mathias Driver, Bibliotheca Monasteriensis, Münster 1799, S. 81f. Laut Driver und Jöcher (Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Bd. VII, S. 1897) sollen von dem Buch überhaupt nur 30 Exemplare gedruckt worden sein. - Lagenformel: A-Z4 Aa-Kk4 [1]. Das Ex. der SB Berlin hat eine gedruckte oder gestempelte Jahreszahl, unseres hingegen nicht. - VD18, 11956763. - Bis S. 49 mit einigen Anstreichungen und Korrekturen in Tinte. - Titel angestaubt. Etwas wellig und bestoßen. - Von allergrößter Seltenheit.zzgl. Versandkosten
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Grass, Günter, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1927-2015).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Günter“. Paris, 1. IX. 1957, Fol. 2 Seiten.
1500.00 €
An den Malerfreund Karl Oppermann (1930 - 2022) in Berlin: "Lieber Karl, hier schicke ich Dir das Exposé. Hoffentlich kannst du etwas damit anfangen. Falls es zu lang ist, lassen sich gut einige Einstellungen am Anfang streichen. Könnte man das Känguruh nicht auch für ein Plakat verwenden? 200 DM ist ja nicht gerade ein [...] Vermögen, aber die geistigen Arbeiter sind schon zu allen Zeiten schlecht bezahlt worden. Auf jeden Fall möchte ich mir alle Rechte vorbehalten. - Reden wir von etwas anderem. Es lässt sich hier leben. Wir wohnen zum Stadtrand hin [im 13. Arondissement, 111 Avenue d'Italie]. Eine Kleinbürgergegend. Billig, etwas muffig, Leute mit angeborenen Gewohnheiten und einem durchaus geordneten Weltbild. Sie richten sich nach den Preisen. Wie schade, dass wir uns nicht ...An den Malerfreund Karl Oppermann (1930 - 2022) in Berlin: "Lieber Karl, hier schicke ich Dir das Exposé. Hoffentlich kannst du etwas damit anfangen. Falls es zu lang ist, lassen sich gut einige Einstellungen am Anfang streichen. Könnte man das Känguruh nicht auch für ein Plakat verwenden? 200 DM ist ja nicht gerade ein [...] Vermögen, aber die geistigen Arbeiter sind schon zu allen Zeiten schlecht bezahlt worden. Auf jeden Fall möchte ich mir alle Rechte vorbehalten. - Reden wir von etwas anderem. Es lässt sich hier leben. Wir wohnen zum Stadtrand hin [im 13. Arondissement, 111 Avenue d'Italie]. Eine Kleinbürgergegend. Billig, etwas muffig, Leute mit angeborenen Gewohnheiten und einem durchaus geordneten Weltbild. Sie richten sich nach den Preisen. Wie schade, dass wir uns nicht dann und wann sehen können. Der Calvados, zu erschwinglichen Preisen, würde uns schmecken und wir könnten Gott und die Welt bereden und uns für die einzig vortrefflichen Kerle halten. Was macht Ludwig Gabriel [Schrieber; 1907-1957; Direktor der Berliner Hochschule der Künste]? Die große Konstante im Berliner Kunstleben. - Ich lege Dir 'Die Grippe' bei. Eine kurze Szene, die vor einigen Wochen in einer literarischen Zeitschrift erschien [...]" - Zum Exposé für einen Zeichentrick-Werbefilm für die "Bolle-Pommerschen-Selbstbedienungsläden", in denen Känguruhs eine Hauptrolle spielten, vgl. Das Milch-Märchen. Hrsg. von K. Schlüter, 2013, S. 19 ff. und 54 ff. - "Die Grippe. Ein Spiel in einem Akt" war erschienen in "Neue Deutsche Hefte, Jg. 4 (1957/58), S. 35-44. Der Text ging später im ersten Akt von "Onkel, Onkel" (UA Köln 1958) auf. - Vgl. Abb. in: Das Milch-Märchen. Hrsg. von K. Schlüter, 2013, S. 22.zzgl. Versandkosten
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Feininger, Lyonel, Maler (1871-1956).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift „Lyonel Feininger“. Dessau, 26. XI. 1931, Gr.-4°. 1 Seite.
1500.00 €
An den Berliner Kunstkritiker Albert Buesche (1895-1976) in Paris, der um Fotos für einen Aufsatz über Feininger gebeten hatte: "[...] in aller eile habe ich ihnen einige mir geeignet erscheinende fotos für ihren aufsatz im 'bildkurier' ausgesucht. von den hochformaten, als titel seite, erscheint mir vielleicht 'gelmeroda XI' [...] geeignet. ferner wollten sie eine karikatur von 1910. hierzu habe ich ihnen ein graphisches blatt 'karneval in paris' 1910 und ein gemälde 'norman village' (auch 1910) beigelegt. sehr bewegte bilder sind um 1916 nicht entstanden, diesem wunsch kann ich leider nicht entsprechen [...] ich würde mich freuen, wenn sie mir nach erscheinen ihres aufsatzes ein belegexemplar zugehen lassen würden. falls die strichzeichnung reproduziert werden sollte, würde es ...An den Berliner Kunstkritiker Albert Buesche (1895-1976) in Paris, der um Fotos für einen Aufsatz über Feininger gebeten hatte: "[...] in aller eile habe ich ihnen einige mir geeignet erscheinende fotos für ihren aufsatz im 'bildkurier' ausgesucht. von den hochformaten, als titel seite, erscheint mir vielleicht 'gelmeroda XI' [...] geeignet. ferner wollten sie eine karikatur von 1910. hierzu habe ich ihnen ein graphisches blatt 'karneval in paris' 1910 und ein gemälde 'norman village' (auch 1910) beigelegt. sehr bewegte bilder sind um 1916 nicht entstanden, diesem wunsch kann ich leider nicht entsprechen [...] ich würde mich freuen, wenn sie mir nach erscheinen ihres aufsatzes ein belegexemplar zugehen lassen würden. falls die strichzeichnung reproduziert werden sollte, würde es sich empfehlen, sie nicht allzu sehr zu verkleinern [...]".zzgl. Versandkosten
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Altenberg, Peter, Schriftsteller (1859-1919).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift , Ohne Ort und Jahr [Wien ca. 1900], Kl.-4° (17 x 13 cm). 3 Seiten. Doppelblatt mit Wasserzeichen „Ivory Paper“.
1500.00 €
An den Mäzen und Möbelfabrikanten Max Schmidt (1861-1935): "Lieber Freund Herr Max Schmied [so!]: Unter dem Siegel der Verschwiegenheit! Ich bin schwer nervenkrank, wahrscheinlich auch zuckerkrank. Mein Bruder löst am 1. November seine Wirthschaft auf. Ich muß zu fremden Menschen aufs Zimmer, ohne Pflege und Hege. Ich habe für Logis, Beleuchtung, Bedienung, Beheizung, Wäsche, zusammen 40 Kronen zur Verfügung. Würden Sie mir meine schweren Melyncholien bannen wollen, meine Gehirn-anfressenden Sorgen, indem Sie mir monatlich dazu 20 Kronen geben?!? Ich könnte dadurch umso freier, umso unbedrückter leben! Ich müsste nicht innerlich ununterbrochen zusammenknacksen. Ich hätte dann gleichsam für Wäsche, Bedienung, Beleuchtung, Beheizung ausgesorgt, wäre erlöst von diesem ...An den Mäzen und Möbelfabrikanten Max Schmidt (1861-1935): "Lieber Freund Herr Max Schmied [so!]: Unter dem Siegel der Verschwiegenheit! Ich bin schwer nervenkrank, wahrscheinlich auch zuckerkrank. Mein Bruder löst am 1. November seine Wirthschaft auf. Ich muß zu fremden Menschen aufs Zimmer, ohne Pflege und Hege. Ich habe für Logis, Beleuchtung, Bedienung, Beheizung, Wäsche, zusammen 40 Kronen zur Verfügung. Würden Sie mir meine schweren Melyncholien bannen wollen, meine Gehirn-anfressenden Sorgen, indem Sie mir monatlich dazu 20 Kronen geben?!? Ich könnte dadurch umso freier, umso unbedrückter leben! Ich müsste nicht innerlich ununterbrochen zusammenknacksen. Ich hätte dann gleichsam für Wäsche, Bedienung, Beleuchtung, Beheizung ausgesorgt, wäre erlöst von diesem beschwerlichen Posten! Es wäre eine Rettung für mein im Sorgen-Meere ertrinkendes Nervensystem! Deshalb, deshalb allein sage ich es Ihnen. Vielleicht ist es Ihnen das Opfer werth. An Wen darf ich mich Anderen wenden als an Menschen, die mich verstehen und schätzen ?!? [...]"zzgl. Versandkosten
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Humboldt, Alexander von, Naturforscher und Geograph (1769-1859).
Eigenh. beschriftete, gestoch. Visitenkarte. , Ohne Ort und Jahr [Berlin, um 1848], 4,5 x 8 cm. 1 Seite. Auf ein beschriftetes Quartblatt montiert.
1500.00 €
Gestochener Name "Alexandre de Humboldt" auf weißem Glanzpapier mit eigenh. Beschriftung: "hommage respectueux de devouement et d'affection pour Mr le Cte Egon de Fürstenberg-Stammheim." - Humboldt und der Politiker Franz Egon Graf von Fürstenberg-Stammheim (1797-1859) trafen sich am preußischen Hof im Potsdamer Stadtschloß am 2. April 1848 um 20 Uhr zu Tee und Souper. Dem vorausgegangen war eine Audienz am 20. Januar 1848. - Humboldts Visitenkarte bildet sozusagen die Galionsfigur zu einem Visitenkartenalbum der höfischen und zivilen Gesellschaft um 1850 in Berlin und im Rheinland: "Visitenkarten Album H" (goldgepr. Deckeltitel). Klebealbum mit 170 weiteren mont. Visitenkarten auf 37 Blättern. Braunes Ldr. d. Zt. mit Glanzpapiervorsätzen, dreiseit. Goldschnitt und 1 Schließe von ...Gestochener Name "Alexandre de Humboldt" auf weißem Glanzpapier mit eigenh. Beschriftung: "hommage respectueux de devouement et d'affection pour Mr le Cte Egon de Fürstenberg-Stammheim." - Humboldt und der Politiker Franz Egon Graf von Fürstenberg-Stammheim (1797-1859) trafen sich am preußischen Hof im Potsdamer Stadtschloß am 2. April 1848 um 20 Uhr zu Tee und Souper. Dem vorausgegangen war eine Audienz am 20. Januar 1848. - Humboldts Visitenkarte bildet sozusagen die Galionsfigur zu einem Visitenkartenalbum der höfischen und zivilen Gesellschaft um 1850 in Berlin und im Rheinland: "Visitenkarten Album H" (goldgepr. Deckeltitel). Klebealbum mit 170 weiteren mont. Visitenkarten auf 37 Blättern. Braunes Ldr. d. Zt. mit Glanzpapiervorsätzen, dreiseit. Goldschnitt und 1 Schließe von 2 (etw. bestoßen und beschabt). - Karten aus den Familien Hohenlohe, Hohenzollern, Holstein, Hatzfeld, Hompesch, Heckel von Donnersmarck, Hardenberg, Hoym, Hiller von Gärtringen, von der Heydt u. v. a., sowie H[einrich] Heimsoeth (1811-1887), A. Hesselberg, Alb. Heising, Hermes, Chr[istian] Fr[iedrich] Harless (1773-1853), W. Hensel, [Karl Wilhelm Ludwig] Heyse (1797-1855), Dr. Hasenclever, Humann, Hagemann, Julius Hübner (1806-1882), dazu zahlreiche Damenkarten. - Einige Karten sind gelocht (sie wurden nach Erledigung aufgespießt) oder wurden an den Ecken geknickt, eine übliche Kennzeichnung von persönlichen Besuchern: links oben bedeutete Besuch bei Abwesenheit, links unten Glückwünsche, rechts oben Abschiedsgruß, rechts unten Kondolenz. - Die hier gesammelten Karten meist in Stahlstich und Lithographie auf weißem Glanzpapier. Visitenkarten wurden gesammelt und bilden in ihrer Gesamtheit ein Netzwerk gesellschaftlicher Verbindungen ab. - Möglicherweise aus dem Besitz von Egon von Fürstenberg-Stammheim, der sowohl im Rheinland als auch in Berlin politisch wirksam war.zzgl. Versandkosten
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